Psycho

Julia war bereit zu fliegen. Sie hing in seinen Armen, die ihr Halt gaben… an seine Brust
geschmiegt, ganz auf Körperkontakt bedacht. Voller Hingabe den Kopf nach hinten an seine
Schulter gelehnt, die Augen geschlossen war sie bereit für die Flug. War nur noch Gefühl,
nur noch Schmerz, nur noch Lust… war nur noch Sklavin.
Das Blut rauschte in ihren Ohren, fast als würde er es ihr mit dem unbarmherzigen Druck
seiner Finger aus den Brüsten in den Kopf pumpen. Ihr lustvoll gequältes Stöhnen kam im
gleichen Takt mit dem rhythmischen Zusammenkneifen seiner Hände und jedes Mal, wenn
der Schmerz so übermächtig wurde dass sie sich krümmen musste, fühlte sie gleichzeitig,
wie die Nässe in ihrem Schoss pulsierte und sie bereit war, einfach loszulassen.
Hineinzufallen in den Schmerz, den er ihr schenkte.

Noch flog sie nicht. Noch fühlte sie seine Umarmung und den gnadenlosen Druck seiner
großen Hände. Fühlte auch den Schmerz wenn sich seine Finger unnachgiebig in ihr Fleisch
gruben. Alles in ihr lechzte regelrecht danach, endlich loszulassen – hineinzufallen in dieses
Meer aus Lust und Qual.
Sie wankte in seinen Armen. Ihre Knie gaben nach, die Beine wollten sie nicht mehr tragen.
Wie dankbar war sie für seine starke Brust, die ihr Halt hab.
Immer lauter rauschte das Blut in ihren Ohren.
Er sagte etwas zu ihr. Sie verstand die Worte nicht wirklich. Antwortete instinktiv – was, hätte
sie selber gar nicht sagen können. Im nächsten Moment schrie sie auf, voller Schmerz.
Sekundenlang hatte sie das Gefühl, ihre Brüste würden in seinen Händen zerquetscht.
Wieder brummte er etwas, dicht an ihrem Ohr. Aber seine Worte erreichten sie nicht mehr.
Julia taumelte bereits in wallenden Wogen aus Devotheit, Hingabe und Schmerz.
Sie merkte nicht sofort, dass er wütend war. Wunderte sich nur, warum er plötzlich so hart
war, so unerbittlich. Und verstand auch nicht, was er von ihr wollte als er wieder gereizt
etwas knurrte. Was erwartete er von ihr?
Fast verwünschte sie sich selbst dafür, dass sie bereits auf dem Level war, wo klares
Denken unmöglich war. Einen klaren, vernünftigen Gedanken fassen, zu diesem Zeitpunkt?
Nein, zuviel verlangt!
Hingebungsvoll schmiegte sie sich an ihn, hinein in seine Arme, an seine Brust – bot sich
ihm an und zeigte ihm so, dass sie bereit war alles an Schmerz zu nehmen, was er bereit
war zu geben.
Und registrierte fassungslos, dass er sie von sich stieß.
Julia suchte seinen Blick. Schaute forschend in sein Gesicht. Wie grimmig er ausschaute…
Wieder stieß er sie an, nach vorne – so lange, bis sie mit allen Vieren aufs Bett sank. Und
sah aus den Augenwinkeln, wie er sich über die Spielzeugkiste beugte und etwas
herausholte. Seine ganze große Gestalt bebte regelrecht vor Wut.
Womit hatte sie ihn nur verärgert?
Dann stöhnte sie unbehaglich. Sah, was er in der Hand hielt. Die Gerte. Ausgerechnet die
Gerte.
Er wandte sich ihr zu, mit düsternem Funkeln im Blick und grimmig verkniffenen Lippen.
Zischte etwas. Aber Julia war einfach nicht in der Lage, ihn zu verstehen. Zu tief steckte sie
in ihrer Devotheit drin. Nur ihre Augen hingen angstvoll an der Gerte.
Der Arm mit der Gerte hob sich – und dann zischte sie das erste Mal durch die Luft, grub
sich mit giftigem Biss in ihre Flanke. Und Julia verlor sich selbst.
Es geschah so schnell, dass sie es selber gar nicht merkte und schon gar nicht verhindern
konnte. Es passierte einfach. Die Gerte, im Zorn erhoben und zur Bestrafung gedacht, ließ
von einem Moment auf den anderen das Hier und Jetzt verschwinden. Jahre wurden einfach
hinweg gefegt und Julia fand sich in der Vergangenheit wieder. An einem anderen Ort, mit
einem anderen Mann. Im schlimmsten Augenblick ihres SM-Lebens.
Sie schrie auf, wich nach vorne weg. Wurde der Panik in ihr einfach nicht mehr Herr. Wie
eine Flutwelle schlug die Angst über ihr zusammen und sie merkte gar nicht, wie sie selber
die Hand gegen ihn erhob, sich gegen ihn wehrte und anfing ihn zu bekämpfen. Nur ein
Gedanke pulsierte in ihrem Gehirn: weg… weg von der Gerte. Weg von ihm.
Immer wieder schrie sie flehend: „Nicht die Gerte!“.
Aber er sah nur ihre Gegenwehr. Und wurde immer wütender. Ließ seinem Zorn freien Lauf
und schlug zu, immer wieder.
Julia krümmte sich auf dem Bett. Sie machte sich ganz klein, zu einer Kugel die so wenig
Angriffs- und Schlagfläche wie nur möglich bot und wünschte sich verzweifelt und voller
Angst ganz ganz weit weg. Weg von der Gerte. Weg von ihm…
Sie war nicht mehr sie selber. War nur noch ein zitterndes hilfloses Bündel Fleisch, das die
Schläge hier und jetzt gar nicht fühlte. Was sie fühlte, war die Qual aus längst vergangener
Zeit… der Schmerz einer anderen Gerte… die Wut eines anderen Mannes.
Wie damals fühlte sie sich wehrlos und ohne Chance, dem Albtraum zu entkommen.
Wie im Fieber wiederholte sie gequält immer wieder diese drei Worte… nicht die Gerte.
Irgendwann merkte sie, dass er aufgehört hatte, sie zu schlagen. Dass er versuchte, sie auf
die Knie zu ziehen, ihr ins Gesicht zu sehen. Wieder wehrte sie sich panisch gegen ihn. Ließ
der Angst die Zügel. Und konnte nicht verhindern, dass ihre Beherrschung ganz brach.
Die Tränen strömten ihr aus den Augen wie zuvor die Panik aus allen Poren. Sie zitterte am
ganzen Leib, bebte regelrecht… und suchte verzweifelt nach Sicherheit, nach Trost.
Trost bei ihm, in seinen starken Armen.
„Wehr dich nie wieder gegen mich, verdammt. Hörst du?“ erklang es brummig an ihrem Ohr,
als er endlich die Arme für sie öffnete und zuließ, dass sie sich an seine Brust flüchtete.
Sie schwamm immer noch auf diesem Meer aus Angst und Panik, konnte sich einfach nicht
beruhigen. Und versuchte doch verzweifelt, es ihm zu erklären. Versuchte, Worte für das zu
finden, was geschehen war.
Er streichelte sie sanft. Sie spürte, dass seine Wut am abklingen war. Und suchte fieberhaft
nach einer Möglichkeit, auch ihre Angst loslassen zu können. Aber immer noch flossen die
Tränen und sie schluchzte so heftig, dass ihr ganzer Körper davon geschüttelt wurde.
Aber sie sehnte sich so sehr nach Vergessen… und nach seinem Verzeihen.
Er hielt sie sanft aber bestimmt in seinen Armen. Murmelte leise, beruhigende Laute und
wiegte sie sacht hin und her. So lange, bis ihr Schluchzen irgendwann verstummte, so lange
bis die Panik sie aus ihrem Griff ließ. Und wartete. Bis sie zu sprechen anfing.
„Ich habe mich nicht gegen dich gewehrt!“ begann Julia mit leiser, vom Schluchzen rau
gewordener Stimme zu reden. „Aber ich habe gerade gegen ein Gespenst aus der
Vergangenheit gekämpft… nicht gegen dich!“ Sie atmete tief durch, vergrub sich in seiner
Armbeuge als wolle sie sich unsichtbar machen und sprach leise weiter. „Ich habe noch nie
mit jemand darüber geredet, was damals passiert ist. Aber ich möchte es dir gerne erklären.“
Sie wartete, bis er nickte und erzählte dann: „Er war mein Herr damals, ich hatte schon
einige Jahre Erfahrungen gesammelt und meine Neigung real ausgelebt. Aber auf einen
Dom wie ihn war ich nicht gefasst gewesen. Nicht nur Sadist sondern auch Psycho. Er gab
sich nicht damit zufrieden, mich körperlich zu unterwerfen – er verlangte bedingungslosen
Gehorsam bis zur Selbstaufgabe. Dies beinhaltete einen Umgang miteinander, der keinerlei
Tabus duldete – und auch keinerlei Widerworte. Wenn ich etwas nicht tun wollte – musste
ich es dann erst recht machen. Und das Schlimme war, dass er mich oft dazu brachte mich
selbst zu strafen. Er verlangte dies öfter von mir vor der Webcam und machte sich
manchmal gar nicht die Mühe mich zu treffen. Und ich war so dumm und tat all diese Dinge.
Einmal habe ich mir auf seine Anweisung hin meine Brustwarzen zur Strafe mit einer
Kerzenflamme verbrannt… so sehr, dass ich danach in ärztliche Behandlung musste. Ich
war so dumm damals…“
Julia schluchzte und ließ es zu, sich in die Erinnerungen an die Vergangenheit zu verlieren.
Suchte krampfhaft nach den richtigen Worten um darüber zu sprechen…
„Er ging immer weiter. Und ich schenkte mich ihm, aus ganzem Herzen – mit Leib und Seele.
Ich war völlig sein Geschöpft geworden irgendwann und überschritt sämtliche Grenzen
dabei. Ich ließ es zu dass er – obwohl er hunderte von Kilometern von mir entfernt wohnte,
meinen ganzen Alltag bestimmte – und über mein Leben. Er regelte meine Ehe, meine
Urlaubspläne, meine Wochenenden – und natürlich mein Sexualleben.
Es sollte nur ihn geben für mich. Aber real gab es ihn für mich nur alle drei bis vier Monate
einmal und selbst da kam es nie zu Intimitäten. Er hat mir das Leben einer Nonne
aufgezwungen und das fast zwei Jahre lang!
Aber das war nicht das Schlimmste… das Schlimmste war, dass ich es zugelassen habe!“
Wieder schniefte sie und erschauderte – so als wäre sie in die Zeit damals zurück versetzt.
Dann schaute sie hoch, schaute ihm tief in die Augen.
„Ich war so dumm. Und so hingerissen von ihm und von seiner Macht! Ich war ihm hörig!
Damals dachte ich, es wäre Liebe – aber heute sehe ich deutlich, es war einfach Hörigkeit.
Und das hat er ausgenutzt.
Er hat mich nicht nur körperlich gequält in all diesen Monaten. Er genoss es vielmehr, mir
seelischen Schmerz zu bereiten. Er wusste zum Beispiel wie sehr ich mir wünschte, sein Ein
und Alles zu sein und liebte es, vor meinen Augen im Chat andere Frauen anzuschreiben
und sie für Treffen klar zu machen. Manchmal zwang er mich sogar dazu, via Cam dabei zu
sein, wenn er andere Frauen bespielte und sich mit ihnen traf. Immer, wenn ich in meinem
Schmerz und meiner Verzweiflung aufbegehrte machte er einfach Schluss und jagte mich
zum Teufel. Und dann wartete er, bis ich wieder angekrochen kam, bettelte und flehte und
versprach, alles für ihn zu tun damit er mich wieder zurück nahm als seine Sklavin.
Er nahm mich jedes Mal wieder zurück – aber jedes Mal wenn dies geschah, wurde der
Preis den er verlangte, höher. Und war von mir zu bezahlen – mit Schmerzen, die ich mir
heute gar nicht mehr vorstellen möchte.
Aber ich war so… abhängig von ihm. Ihm so ergeben… und ich war es noch, als ich
schließlich geschieden war und mich das erste Mal als freie Frau mit ihm traf. Ich war so
stolz und dachte, jetzt würde sich alles für uns ändern. Jetzt konnte ich ihm endlich ganz und
gar gehören – und er würde sich sicher genauso sehr darüber freuen wie ich. Schließlich war
er ungebunden und ich hatte immer das Gefühl gehabt, ihm einen Teil von mir
vorzuenthalten, da ich noch verheiratet war…
Als wir uns damals trafen, hatte er eine kleine Ferienwohnung gemietet. Getrennte Betten.
Aber selbst dieser Umstand hat mir nicht zu denken gegeben. Ich freute mich nur, ihn
endlich nach vielen Monaten wieder zu sehen und konnte keinen Blick von ihm lassen. Für
mich war er eine Art Gott. Unfehlbar… einzigartig… und bewunderungswürdig.
Er legte los, kaum dass wir alleine in der Wohnung waren. Er wartete gerade mal so lange,
bis ich mich ausgezogen hatte – und dann zerrte er mich schon an den Haaren über den
Tisch und fing an, mit seiner heiß geliebten Reitgerte auf mich einzuschlagen. Und ließ erst
ab, als ich wimmernd in die Knie ging und einfach zusammen brach.
Pause wurde mir keine gegönnt. Er hatte Bondagetape besorgt und damit wurden mir erst
einmal die Hände gefesselt – auf dem Rücken. Und der Mund verklebt. Er genoss es sehr,
meinen Schmerz zu erleben – aber Schreie wollte er nicht hören.
Ich landete auf der Couch und bekam zum ersten Mal Angst in seinem Beisein, als ich ihm
ins Gesicht schaute. Es war keine Spur von Gefühl zu sehen. Weder für mich noch für etwas
anderes. Sein Gesicht war eine kalte, emotionslose Maske gewesen… und ich spürte, wie
etwas in mir nur noch fliehen wollte vor ihm. Vor dem Mann, der vor mir stand und mir von
einer Sekunde auf die andere so fremd geworden war.
Ja ich wollte fliehen. Aber meine Knie waren so weich, ich konnte nicht aufstehen – nur voller
Panik den Kopf schütteln. Diese lächerliche Aufwallung an Widerstand brachte ihn nur zum
Lachen. Und er befahl mir, die Beine zu spreizen.
Ich konnte es nicht. Und er bestrafte mich sofort dafür. Er hatte soviel Kraft und ich so
wenig… ich konnte mich aufbäumen und zappeln, soviel ich wollte – irgendwann lag ich mit
weit gespreizten Beinen da und musste es hilflos über mich ergehen lassen, dass er mich so
fixierte, wie er es wollte. Und er wollte mich ganz weit aufgespreizt und schutzlos… geöffnet.
Ich hätte nie gedacht, dass etwas so unscheinbares wie Tape so gnadenlos sein kann… auf
jeden Fall fesselte es genauso endgültig wie Ketten es getan hätten…
Und dann nahm er zuerst einmal die Gerte zur Hand. Ein bisschen Aufwärmen damit wir
nachher Spaß miteinander haben können, nannte er es. Für mich war es schon mehr, als ich
ertragen konnte. Wahllose Schläge auf Brüste und Scham, ungezügelt und voll
durchgezogen waren sie. Kein Krümmen, kein ersticktes Winseln und keine Träne hielt ihn
davon ab, zuzuschlagen, bis er die Lust an diesem Spiel verlor.
Als er irgendwann die Gerte beiseite legte, wünschte ich mir verzweifelt, tot zu sein. Alles
war Schmerz und Fassungslosigkeit. Er hatte sooft auf die Brustwarzen geschlagen, dass
sie bluteten. Und das schien ihm zu gefallen. Er hörte auf, mich zu schlagen. Holte
stattdessen eine kleine Schachtel aus dem Gepäck. Nadeln. Simple Nähnadeln!
Und damit wurde ich dann gespickt. Er hielt sich erst gar nicht damit auf, sie flach unter die
Haut zu schieben, wie es so manch anderer gemacht hätte und wie ich es bis dahin kannte –
und auch irgendwie erregend fand. Nein, er spielte Nadelkissen mit mir und stach mir eine
nach der anderen einfach tief ins Fleisch.Zwei Ringe aus Nadeln auf jeder Brust… und dann
noch je einen kleinen in die Brusthöfe. Dann hatte er noch ein paar große dicke Nadeln übrig
und er erklärte mir genüsslich, dass er sich die extra für meine Nippel aufbewahrt hätte. Und
die wären ja so schön groß und breit und die würden sicher verdammt geil aussehen mit
einem Stern aus Nadeln… und während er sprach, schob er diese großen dicken Nadeln
eine nach der anderen durch meine ohnehin schon so arg mitgenommenen, blutig
geschlagenen Brustwarzen.
Ich habe so sehr versucht ihn abzuwehren, habe mich aufgebäumt und geschrieen bis mir
fast die Lunge platzte – aber das Tape fesselte mich unbarmherzig und ließ auch keinen Ton
raus. Und als ich dachte es nicht mehr aushalten zu können war er endlich fertig.
Aber nicht fertig mit mir!
Er holte eine zweite Schachtel Nadeln. Als er aufstand, konnte ich einen kurzen Blick in sein
Gesicht werfen und schrak zurück, bis ins Innerste erschüttert. Jetzt zeigte seine Mimik
Gefühl – nämlich die Lust am Quälen. Die Erregung, die er dabei empfand, mir dies antun zu
können. Und ich kniff die Augen ganz fest zu und wünschte mich ganz ganz weit weg in
diesem Moment.
Leider funktionierte das nicht wirklich.
Ich konnte spüren, wie er sich zwischen meine weit gespreizten Beine setzte und ich fing
schon an stumm zu schreien, als er die Hand ausstreckte und mir eine meiner Schamlippen
lang zog. Und dann spürte ich auch schon den ersten Stich der Nadel. Es ist schon äußerst
schmerzhaft das mit diesen Kanülen auszuhalten – aber mit Nähnadeln ist es unvorstellbar
grausam. Ich glaube, in dem Moment waren meine Schreie trotz des zugeklebten Mundes zu
hören…. Denn er schob die Nadeln ganz langsam durch das Fleisch meiner Schamlippen –
und dann auch noch von außen nach innen, so dass die Nadelspitzen wenn er mein Fleisch
losließ, auch noch in das ungeschützte, aufgespreizte Innerste meiner Scham stachen.
Fünf Stück auf jeder Seite. Er brauchte nicht lange dafür, da bin ich mir sicher – für mich war
es eine Ewigkeit in der Hölle. In einer Hölle, die ich mir in meinen schlimmsten Phantasien
nie hätte ausmalen können… ich glaube, ich war kurz davor vor Schmerz meinen Verstand
zu verlieren den in jenem Moment verlor ich einen Teil von mir. Ich war nur noch ein
zitterndes, wimmerndes Bündel Mensch das schon zusammen zuckte, wenn er nur erregt
lauter atmete!
Und dann hob er etwas hoch – mir vor das Gesicht, so dass ich sehen konnte, dass er noch
etwas in den Fingern hielt. Und er sagte mir, eine hätte er noch – und auch die hätte er sich
für das große Finale aufgehoben. Und wenn ich in jenem Moment auch nur eine Sekunde
lang gedacht habe schlimmer kann es nicht mehr kommen – dann war das lachhaft. Denn er
zögerte keinen Moment lang – ich fühlte Finger, die drückten und schoben – fühlte einen
kurzen, kalten Luftzug an meiner empfindlichsten und sensibelsten Körperstelle überhaupt –
und dann schob er diese eine Nadel einfach ohne zu Zögern der Länge nach durch meine…
meine…“ Ihre Stimme stockte und Julia krümmte sich plötzlich, als würde sie den Schmerz
erneut fühlen. Dann wisperte sie erstickt. „Durch meine Klitoris… und ich weiß nur noch,
dass ich mich so voller Schmerz und Qual aufbäumte, dass die Tapefesseln rissen… und
dann weiß ich nichts mehr, weil es einfach zuviel war und ich ohnmächtig wurde.“
Schützend umfing er sie, streichelte sanft ihre Haut – gerade so, als könnte er nachträglich
ihre Schmerzen lindern. Julia schmiegte sich an ihn, sammelte ihre Gedanken und sprach
dann weiter. Es war, als konnte sie jetzt, da sie endlich angefangen hatte über das was
damals geschehen war zu sprechen, gar nicht mehr aufhören damit. Die einzelne Träne, die
aus ihrem Augenwinkel sickerte und die er zärtlich wegküsste, spürte sie gar nicht bewusst.
„Ich kam irgendwann wieder zu mir und wenn dieser unsägliche Schmerz nicht gewesen
wäre, hätte ich vermutlich geglaubt in einem Albtraum zu sein. Aber er war noch immer da,
war real und hatte nur darauf gewartet dass ich wieder wach wurde. Er fragte nicht einmal,
wie es mir ging. Er löste nur das Tape vollständig von meinen Beinen, befreite sie und dann
meine Arme und befahl mir, mich hinzustellen. Ich schaffte es irgendwie, kam taumelnd auf
die Beine und stand dann schwankend vor ihm. Er betrachtete mich mit seinen kalten,
gefühllosen Augen von oben bis unten und nickte hin und wieder beifällig, wies mich an, die
Hände hinter dem Kopf zu verschränken. Als sich meine Brüste hoben, schaute ich an mir
herunter und mir wurde übel. Ich war total mit Blut beschmiert, blutete immer noch – und
zwischen den Beinen sogar so sehr, dass es mir an der Innenseite der Schenkel hinab lief.
Mein Herr wies mich an, dass ich mich zwischen seine Knie stellen sollte und als ich vor ihm
stand drückte er mir ganz langsam und mit Bedacht mit seinen eigenen Knien die Beine
zusammen. Wieder gruben sich die Nadeln grausam in mein Fleisch, er hatte sie mir nicht
raus gezogen… aber sein Blick hielt mich aufrecht. Er musste es nicht aussprechen – aber
auch so war mir in diesem Augenblick klar, dass er es mich büßen lassen würde, wenn ich
wieder zusammen brach. Und so hielt ich durch, mobilisierte all meine Kräfte und hielt diesen
Schmerz allein durch Willenskraft aus. Und ein kleiner Teil in mir hoffte sogar noch, dass er
deswegen endlich stolz auf mich war und mir etwas von der Zuneigung schenkte, nach der
ich mich so verzweifelt sehnte.
Aber Zärtlichkeit schien diesem Mann einfach fremd zu sein… er hob zwar seine Hände,
aber nicht um mich zu streicheln – sondern um mich wieder zu quälen. Und er tat dies
ausgiebig und mit Genuss – er umfasste meine Brüste, knetete und quetschte sie und störte
sich überhaupt nicht daran, dass sie immer noch mit den Nadeln gespickt waren. Er schlug
sogar des öfteren dagegen und trieb die Nadeln immer tiefer ins Fleisch – bis mir
irgendwann schlichtweg der Kreislauf versagte und ich schwankend nach vorne sackte. Erst
da ließ er dann ab von mir und stand auf.
Dann trat er hinter mich, zerrte mich an meinen Haaren hoch, bis ich aufrecht mit dem
Rücken zu ihm stand und er zog Nadel für Nadel langsam und genüsslich aus den Brüsten
raus. Danach drehte er mich grob um, stieß mich zum Tisch und hieß mich, mich breitbeinig
darauf zu legen. Ich gehorchte – froh, nicht mehr stehen zu müssen. Krampfhaft
umklammerte ich meine Knöchel, zog die Beine soweit an wie es nur ging – und hielt mich
so an mir selber fest.
Dadurch, dass ich mich selber auf diese Art so weit aufspreizte wie es nur ging, ebbte der
Schmerz zwischen den Beinen langsam ab.
Er ließ mich eine ganze Weile so liegen. Beobachtete mich. Ihm schien nichts zu entgehen.
Als er erkannte, dass ich den Schmerz im Griff hatte, zog ein Lächeln über sein Gesicht. Ich
wünschte damals, ich hätte es nicht gesehen, dieses Lächeln. Es war so… kalt… und so
voller gehässiger Grausamkeit. Ich wusste, es gefiel ihm gar nicht, dass der Schmerz
abnahm.
Ohne den Blick von mir zu lassen, griff er wieder nach seiner Freundin. Und zog dann
einfach durch. Der Schlag explodierte auf meiner Scham, ich hatte nicht einmal die
Möglichkeit, mich unter dem Hieb zu krümmen – schreien konnte ich eh nicht – da kam dann
schon der nächste und der nächste. Wie ein Besessener schlug er mit der Gerte zwischen
meine Beine, immer und immer wieder… bis meine Beine irgendwann entkräftet von der
Tischkante rutschten weil ich sie nicht mehr festhalten konnte… und dann schlug er weiter,
auf meine Schenkel und meinen Bauch – und auf meine Brüste. Dort schlug er so hart zu,
dass mir das Blut ins Gesicht spritzte.
Ich hatte nicht mehr die Kraft mich zu wehren. Schmerz war so allumfassend geworden,
dass ich auch irgendwann die einzelnen Hiebe nicht mehr spürte. Alles tat weh. Was zählten
da die einzelnen Schläge? Gar nichts mehr! Ich entglitt mir selber…
Als er endlich genug davon hatte, warf er die Gerte beiseite und stemmte mir die Beine
wieder hoch, auf den Tisch. Ich winselte nur noch matt, als er rücksichtslos die Nadeln aus
meiner gepeinigten Haut riss und nicht einmal mehr darauf achtete, ob Gewebe riss und ob
er mir dabei vielleicht noch mehr Schmerzen zufügte…
Danach zerrte er mich wieder auf die Beine. Er gestand mir eine halbe Stunde Erholung zu,
ich durfte das Bad aufsuchen und mich etwas frisch machen. Ich wankte wie eine
Betrunkene ins Badezimmer und sank dort erst einmal völlig entkräftet zu Boden. Ich hatte
nicht einmal mehr die Kraft, um zu weinen.
Bis heute weiß ich nicht, wie ich es unter die Dusche geschafft habe – und auch nicht, wie
ich es schaffte, mich zu säubern. Aber ich stand noch in der Wanne, als er das Badezimmer
betrat und mir befahl, mich vor ihm zu drehen.
Auch ihm entging nicht, dass etliche der Wunden immer noch bluteten. Und das schien ihn
zu einer neuen Bosheit anzustacheln. Er befahl mir, mich hinzulegen und meinte er wolle
nicht, dass sich etwas entzündet. Und dann öffnete er seine Hose und holte seinen Schwanz
raus… er ließ es einfach laufen, bepisste mich von oben bis unten. Es lief und lief und es
störte ihn nicht, dass ich mich wieder vor Schmerzen krümmte. Aber ich gehorchte, auch als
ich die Beine spreizen und mich für ihn öffnen musste. Es brannte wie die Hölle und fühlte
sich auf der geschundenen Haut an wie Salzsäure – aber ich wehrte mich nicht. Er war mein
Herr, und ich gehörte ihm…
Als er endlich fertig war, durfte ich wieder duschen. Er war dann seltsam aufgekratzt und
gutgelaunt und fragte, ob ich Hunger hätte. Hatte ich natürlich nicht unter diesen Umständen.
Wie gut, meinte er – denn er hätte sich was für mich überlegt. Er selber hatte Hunger aber es
würde ihm noch um so viel mehr schmecken wenn er wüsste, dass ich derweil intensiv an
ihn dachte – und für ihn litt.
Ich wusste nicht, was er damit meinte – aber ich sollte es schnell feststellen. Er hatte
tatsächlich schon alles vorbereitet. Es war mir nur entgangen, als er ins Bad gekommen war.
Er drückte den Stöpsel in die Wanne, ließ etwas Wasser ein – nur eine Handbreit. Und dann
legte er mir Handschellen an. Die gefesselten Hände band er mir, nachdem ich mich
hingelegt hatte, über dem Kopf an der Duschstange fest. Diese Haltung war sogar wider
Erwarten einigermaßen erträglich.
Aber dass das erst der Anfang war, merkte ich schnell. Ich heulte schon schmerzerfüllt in
das Tapepflaster, als er mir die Krokodilklemmen an den Nippeln anbrachte… aber vor Angst
fing ich zu winseln an, als eine Stromklammer an dem Ring an der Klit angebracht wurde –
und die zweite an der Kette der Krokobeißer… und doch zuckte ich erregt und gierig als er
mir gleich darauf drei Finger in die Scheide schob und nachschaute, ob ich geil sei – und
erregt. Ich war es tatsächlich, er konnte sich mühelos hineindrücken… aber ebenso mühelos
konnte er auch den dicken Stromdildo in mir versenken. Er fixierte ihn dann noch mit dem
Tape, so dass er nicht mehr herausrutschen konnte. Und dann beobachtete ich ihn
ahnungsvoll dabei, wie er mit dem Stromgerät hantierte. Zuerst klärte er mich auf, dass er
extra eine neue Batterie eingelegt hatte – denn er wusste nicht wie lange er weg sein würde
und ich sollte ja die ganze Zeit über meinen Spaß haben und an ihn erinnert werden… und
nicht etwa, weil das Gerät keinen Saft mehr hatte, Langeweile haben. Und dann steckte er
die Klammern an, und den Dildo… und schaltete das Gerät ein. Schon beim ersten Impuls
riss es mich hoch, so heftig hatte er die Spannung eingestellt. Und da ich am ganzen Körper
nass vom Duschen war, schien der Strom auch noch viel intensiver zu sein als sonst…
Ich krümmte mich und bäumte mich auf und wurde gnadenlos von den Handschellen
zurückgerissen, sie hielten mich an Ort und Stelle.
Er grinste und war zufrieden… und dann drehte er noch die Dusche ganz leicht auf, so dass
sie sacht aber stetig zwischen meine Brüste tröpfelte und so dafür sorgte, dass ich auch
wirklich nass blieb. Und dann ging er einfach.
Der Strom pulsierte… schwächer, mal stärker – aber unentwegt. Und jedes Mal wenn er die
volle Stärke erreichte, war der Schmerzimpuls so stark, dass es mich wie im Fieber hochriss
und durch meinen ganzen Körper jagte. Ich spürte ihn tief in mir drin, so tief dass ich das
Gefühl hatte, der Dildo jagte den Strom direkt in meine Gebärmutter und höher, bis in meine
Nippel. Mein ganzer Körper stand immer wieder unter Strom – und ich wurde darin gebadet,
denn das Wasser leitete wirklich…
Anfangs tat es nur weh, aber irgendwann wurde es nur noch Qual. Abebbend und
anschwellend, wie der Stromimpuls, wurde ich auf dieser Woge an Schmerz hoch getragen
und immer höher geschwemmt, bis ich unentwegt zuckte. Selbst wenn der Stromimpuls am
abnehmen war, in diesen wenigen Sekunden zuckte ich trotzdem wie unter Hochspannung…
wie bei Schüttelfrost…
Längst schrie ich nicht mehr in das Pflaster vor den Mund hinein. Meine Kehle war wund,
meine Stimme gebrochen. Ich hatte auch irgendwann nicht mehr die Kraft zu schreien.
Die Zeit verging. Er ließ sich viel Zeit, bis er wiederkam. Draußen wurde es dunkel. Ich
merkte es auch daran, dass ich bereits bis zum Nabel im Wasser lag…
Als er endlich zurückkehrte, trug er eine selten zufriedene Miene zur Schau. Er stellte das
Wasser ab und den Strom ab. Bis dahin war ich so paralysiert, dass ich nicht einmal mehr
Erleichterung fühlte, als er mir die Klammern abnahm – und den Dildo rauszog.
Ich durfte mich dann abtrocknen und auf allen Vieren mit ihm rüber ins Schlafzimmer
kriechen – was nicht so einfach war, denn die Handschellen hatte er mir nicht abgenommen.
Doch wenn ich dachte, er hätte für diesen Abend schon genug, hatte ich mich getäuscht.
Er hieß mich, bäuchlings auf dem Bett auszustrecken – und dann fixierte er meine Arme
wieder über dem Kopf am Bettgestell. Meine Beine wurden gestreckt und unerträglich weit
gespreizt am Fußende festgebunden. Und dann wurde ich darüber aufgeklärt, dass er müde
sei. Aber er wolle mir noch etwas Gutes tun, schließlich sei ich seine gehorsame und
geschätzte Sklavin und ich hätte es verdient, dass er mir etwas Schönes mit in meine
Träume gäbe, hundert Hiebe mit der Gerte… und ich solle hoffen, dass er sich ja nicht
verzählen würde, sonst müsse er von vorne anfangen und das würde ihn sicherlich ärgern.
Und noch während er sprach, holte er aus. Schon der erste Schlag mit dieser verfluchten
Grete riss mich von der Matratze, soweit es nur irgend möglich war… er schenkte mir nichts
und er zeigte auch kein Mitleid. Die Art, wie er mich fixiert hatte, ermöglichte mir in keinster
Weise eine Flucht vor den Schlägen. Ich konnte mich nur ganz wenig zur Seite drehen, aber
wenn dies der Fall war, schlug er eben auf die Flanke und nicht auf den Hintern und die
Oberschenkel… und er schlug ohne Pause, in schnellem Rhythmus…und mit voller Kraft.
Er war ein kräftiger Mann, und dies ließ er mich auch spüren. Bald fühlte ich mich nicht mehr
nur wund sondern geschunden… und wieder schwamm ich in diesem unsäglichen Meer aus
Qual und Schmerz… und dem lächerlichen Willen, alles auszuhalten damit er stolz auf mich
sei…
Dann war er fertig mit mir. Für diese Nacht. Er warf einfach die Gerte beiseite, zog die Decke
über mich… und legte sich dann in das andere Bett, ohne auch nur noch einen einzigen
Blick an mich zu verschwenden. Dann knipste er das Licht aus, ich hörte ihn noch etwas
Rascheln und erkannte ungläubig, dass er es sich tatsächlich selbst besorgte und sich einen
runterholte. Absolut erschüttert lauschte ich den Geräuschen, die er machte… hörte noch,
wie er sich reinigte… und dann umdrehte und einfach einschlief.
Ich lag noch stundenlang wach, unbequem aufgespreizt, bäuchlings auf dem Bett liegend.
Lauschte in die Dunkelheit der Nacht… und lauschte auf die Schmerzen in meinem
geschundenen Körper. Ich weiß nicht, wann ich einschlief… aber ich weiß noch, dass ich vor
mir selber erschrak – denn keinen einzigen Augenblick lang dachte ich auch nur darüber
nach, um wie viel besser es für mich gewesen wäre, wenn ich nicht hierher gekommen wäre
oder wenn ich diesem Mann nie begegnet wäre. Ich dachte nur darüber nach, wie gerne ich
bei ihm im Bett hätte liegen mögen und seine Umarmung, seine Küsse und seine Zärtlichkeit
spüren… und fühlte mich unsagbar allein gelassen in dieser Nacht. Aber ich dachte, ich
hätte ihn irgendwie enttäuscht und es nicht verdient, dass er mich irgendwie mit Zuneigung
belohnte und nahm mir fest vor, am nächsten Morgen tapferer zu sein…“
Julia schüttelte den Kopf, immer noch erschüttert weil sie damals so naiv, so dumm gewesen
war – und diesem Mann so sehr hörig.
„Irgendwann war ich dann doch eingeschlafen – aller Schmerzen und Unbequemlichkeit zum
Trotz. Ich merkte es daran, dass ich aus tiefstem Schlaf gerissen wurde als er mich am
nächsten Morgen weckte.
Es war ein brutales Wecken – mit einem Ruck wurde mir die Bettdecke weggerissen und
dann zog er mir mit einem lauten „Aufwachen!“ auch schon seine Freundin, die Gerte über
beide Oberschenkel. Ich schrie laut in das Pflaster vor meinem Mund hinein und flehte ihn
stumm mit meinen Blicken an, es langsam angehen zu lassen – aber er achtete irgendwie
gar nicht auf mich. Er löste die Fesseln und dann packte er mich an den Haaren und zerrte
mich regelrecht die Treppe hinunter in den Wohnbereich und stieß mich dort auf die Couch.
Dort musste ich mich auf die Sitzfläche knien, Gesicht zur Wand, Hände auf der
Rückenlehne.
Und dann fing er wortlos an, sich an mir auszutoben. Anders mag ich es heute nicht mehr
nennen… Schlag um Schlag, immer auf die Flanken – links, rechts… immer und immer
wieder. Jeder Schlag voll durchgezogen, von einer Härte die mir regelrecht den Atem raubte.
Bald erstickte ich fast an meinen Tränen, wand mich hin und her und verkrallte mich
irgendwann hilflos in die Rückenlehne vor mir, aus Angst ich wäre sonst weggelaufen so
schnell mich meine Beine tragen…
Hin und wieder machte er eine kleine Pause, strich mit der flachen Hand über die Striemen
und zog mir dann den Kopf in den Nacken, schaute mir forschend ins Gesicht. Etwas
undefinierbares schimmerte dabei in den tiefen seiner eisblauen Augen – fast, als würde er
etwas suchen, auf etwas warten… etwas, das er nicht fand. Denn sofort stieß er mich jedes
Mal fast von sich und schlug weiter, noch fester wie zuvor.
Bis die erste Strieme aufplatzte… und dann die zweite.
Ich zuckte heftig zusammen, wusste nicht mehr wie ich noch mehr von dieser Sorte
wegstecken sollte. Und machte unwillkürlich eine abwehrende Bewegung mit der Hand nach
vorne.
Sofort zog er durch – und schlug mir auf die Finger.
„Pfote weg!“ knirschte er.
Mit einem vom Pflaster erstickten Winseln zog ich die Hand zurück und krümmte mich,
verkroch mich fast in der Rückenlehne der Couch. Ich spürte, wie einer meiner Fingernägel
abbrach, so sehr verkrallte ich mich in die Polster…
Und er schlug weiter. Aus schierer Bosheit noch fester, wie zuvor – schien es mir.
Dann passierte es wieder – ein Hieb der etliche andere Striemen kreuzte – so heftig
ausgeführt, dass die Haut erneut aufplatzte. Der Schmerz fuhr mir wie mit einem Messer
durch sämtliche Nerven, ich bäumte mich auf, drehte mich zur Seite weg und hielt die Hände
schützend über die malträtierte Hüfte.
Sogleich wurde ich an den Haaren von der Couch gezerrt, sah mich einem vor Zorn
bebenden Herrn gegenüber – und schon schlug er mir mit dieser verfluchten Gerte über die
Brust – exakt auf die Nippel. Heulend krümmte ich mich nun nach vorne, hielt die Hände jetzt
schützend über die Brüste – und erschrak nicht wenig als ich merkte, dass die gestern so
geschundenen Nippel wieder bluteten.
„Jetzt reicht es mir aber!“ fauchte er mich an. Er schien außer sich zu sein. Aber er ließ von
mir ab. „Hast heute wohl deinen wehleidigen Tag, was?“ brummte er, während er etwas in
seinen Sachen suchte… dann klirrte etwas, er nickte zufrieden – und wandte sich mir wieder
zu.
Verzweifelt sah ich ihm dabei zu, wie er mir Hand- und Fußmanschetten anlegte. Und wieder
stieß er mich zur Couch und ich musste mich hinknien. Ergeben und immer noch mit diesen
grausamen Schmerzen kämpfend, ließ ich willenlos alles mit mir geschehen… dass er mich
nach vorne beugte und mir die Arme nach hinten zog – bis er die Handgelenke mit
Karabinern an den Fußmanschetten fixieren konnte. Und sich ihm mein Hinterteil regelrecht
einladen präsentierte.
Jetzt war ich nicht mehr in der Lage, irgend einen Schlag abzuwehren oder über irgend
einen Teil meines Körpers schützend meine Hände zu legen… ich war wirklich wehrlos.
Im wahrsten Sinne des Wortes – nicht wehrlos gemacht durch meine eigene Hingabe und
Ergebenheit! Und es fühlte sich irgendwie… endgültig an.
Leise schluchzte ich vor mich hin. Ich hatte Angst. Das ließ sich nicht leugnen. Schon jetzt
war ich an der Grenze dessen angelangt, was für mich noch auszuhalten war. Aber es
schien, als war er noch nicht fertig mit mir.
Kaum hörte ich wieder das Schwirren der Gerte durch die Luft, biss sich der Schmerz auch
schon in die linke Flanke und dann in die rechte – und wieder folgte Schlag auf Schlag… und
immer wieder so fies gesetzt, dass einer die Striemen der vorherigen kreuzte…
Ich wankte auf meinen Knien hin und her, krümmte mich so weit es ging und versuchte
zitternd, die Flanken irgendwie zu schützen. Ich zerrte an den Fesseln und schrie laut
meinen Schmerz in das Tape, dass seit gestern unverrückbar auf meinem Mund klebte. Ich
schniefte und rotzte und heulte, was nur ging.
Aber er hörte nicht auf. Er schlug stur weiter – fast wie eine Maschine.
Irgendwann dann ließ er die Gerte sinken, er trat wieder an mich heran und zerrte mir den
Kopf an den Haaren hoch. Starrte mir in das verheulte, verrotzte Gesicht und verzog den
Mund. Matt erwiderte ich seinen Blick… fast blind von den Tränen und all den Schmerzen –
aber voller Ergebenheit und Demut.
Fast angewidert stieß er mich von sich. Ich merkte sofort, dass ihn etwas ärgerte… nur was,
das wusste ich nicht.
Aber ich wappnete mich. Und das war gut so.
Vorher hatte er mir schon nichts geschenkt – jetzt wollte er es mit aller Macht wissen (was
auch immer das sein mochte)… jetzt erfuhr ich, mit welcher Kraft so ein großer Mann wirklich
zuschlagen konnte.
Schon der erste dieser Schläge ließ meine Haut nachgeben wie Seidenpapier… ich fühlte
nur noch das Blut über meine Flanke sickern und sah Sterne vor den Augen. Der nächste
Hieb kam auf die andere Seite, er ließ mich leicht zur Seite knicken und brachte mich an den
Rand einer Ohnmacht. Ich schwankte und suchte mit den Schultern Halt an der
Rückenlehne. Stöhnte gequält, seltsam orientierungslos… und am Ende.
Er registrierte all diese körperlichen Anzeichen und brummte zufrieden. Und schenkte mir in
seiner „Güte und Gnade“ mehrere Hiebe, zügig hintereinander – jeder einzelne von einer
Gewalt und Grausamkeit, die mir den Rest gab… mit einem erstickten Seufzer durch die
Nase, gab ich dem Schmerz und der Schwäche nach, sank zur Seite und glitt – halb
bewusstlos – einfach von der Couch zu Boden.
Ich schrie und schrie… irgendwie konnte ich gar nicht mehr damit aufhören – obwohl kein
Laut zu hören war. Das Tape erstickte sie rigoros. Aber selbst ohne wäre ich nicht mehr in
der Lage gewesen, diese Laute in Worte zu fassen…
Etwas in mir hatte sich verwirrt… ich hatte mich selber verloren an diesen Schmerz, diese
Qual und diese Pein… und noch bevor ich auf dem Boden aufprallte spürte ich, wie etwas in
mir zerbrach unter diesem Schmerz.
Wie etwas… vor ihm zurückschreckte, als er sich über mich beugte und mir ins Gesicht
schaute. Und endlich war er zufrieden. Er nickte.
Ängstlich starrte ich zu ihm hoch – bei dem Gedanken, er würde die Gerte wieder heben,
graute mir. Ich hatte Angst, dass er mich totschlagen würde… und noch mehr Angst hatte ich
vor dem Wissen, dass ich es nicht einmal verhindern konnte!
Aber er warf die Gerte weg… er ließ sie vor mir zu Boden fallen, direkt vor mein Gesicht – so
dass ich sie im Blickfeld hatte. Mein Blick hing wie gebannt an ihr, voller Grauen und voll
fassungsloser Angst. Und so merkte ich nicht, was er gerade tat.
Erst als er plötzlich zutiefst erregt und voller Geilheit in tiefes, kehliges Stöhnen ausstieß,
irrte mein Blick von der Gerte hoch zu ihm – und da ergoss er sich auch schon über mich…
es spritze in einem Schwall aus ihm heraus und tropfte auf mich, auf mein Gesicht, meinen
Hals, meine Brüste und in meine Haare…
Er hatte mich dann einfach liegen lassen. Keine Ahnung, wie lange… er war einfach wieder
die Treppe nach oben gegangen und hatte sich wieder ins Bett gelegt und weitergeschlafen.
Ich lag unten, neben der Couch auf dem Boden und schluchzte erstickt vor mich hin.
Der Schmerz in meinen Flanken wollte und wollte nicht abebben – ich bekam ihn einfach
nicht in den Griff. Ich spürte, wie das Blut auf meiner Haut trocknete – ebenso sein
Sperma… und spürte auch die Zeit vergehen…
Draußen vor dem Fenster wich die Nacht dem Morgen… der Himmel zeigte sich zuerst in
pastellrosa dann in babyblau. Und irgendwann sagten mir die Geräusche oben, dass mein
Herr wieder wach war.
Er warf nicht einmal einen Blick in meine Richtung, als er die Treppe herunter kam, sondern
verschwand sofort im Badezimmer, wo er eine ganze Weile hantierte. Frisch geduscht und
nur in ein Handtuch gewickelt, kehrte er dann zurück und stellte sich vor mich hin.
„Bist du wach?“
Ich wandte den Kopf und schaute zu ihm hoch, nickte leicht. Bemüht, nicht zu ängstlich zu
wirken. Er löste die Karabiner an den Fußgelenken und ich streckte mich ein wenig – nicht
zu viel, denn schon diese kleine Bewegung jagte höllischen Schmerz durch meine steif
gewordenen Muskeln.
Aber dann beugte er sich über mich und instinktiv schreckte ich vor der Berührung seiner
Hände zurück.
Sekundenlang runzelte er die Stirn, dann zog ein unverschämt zufriedenes Grinsen über
sein Gesicht. Dieser Moment dauerte nur Sekunden – aber als er mir mit einem Ruck das
Tape vom Mund zog, hatte ich mich wieder im Griff.
Er war mein Herr… er hatte das Recht mit mir zu tun, was immer er wollte… und vielleicht
war er jetzt endlich stolz auf mich?
Nun, wenn er es war, zeigte er es jedenfalls nicht. Und ich handelte instinktiv – eben durch
und durch auf Sklavin gedrillt. Ohne auf das protestieren meiner Muskeln zu achten, kämpfte
ich mich auf die Knie und kauerte mich dann ganz klein zu seinen Füßen zusammen…
robbte dicht an ihn heran und küsste ihm die Zehen.
„Danke mein Herr, dass ich dir dienen durfte!“ flüsterte ich dann mit rauer Stimme, weil mein
Mund ganz trocken war.
Es war eine ganze Weile still. Er reagierte nicht.
Nicht nur, dass er mich nicht berührte und mich irgendwie tröstend oder aufmunternd
streichelte – er sagte auch kein aufbauendes Wort, sagte nicht wie gut ich alles ausgehalten
hatte… oder wie stolz er auf mich war.
Und je länger das Schweigen dauerte, desto mehr sank ich in mich zusammen… und fühlte,
wie heiße Scham in mir zu brennen begann. Ich hatte wieder versagt… irgendwo…
irgendwie. Keine Ahnung wobei. Aber er war nicht mit mir zufrieden…
Sonst hätte er es mir doch gesagt?
Irgendwann stieß er mich mit dem Fuß an.
„Geh ins Bad und mach dich frisch… wird Zeit für das Frühstück!“
Und dann ließ er mich einfach alleine und ging nach oben.
Und ich… ich kämpfte mich kriechend ins Bad, weil ich einfach nicht in der Lage war,
aufzustehen.
Dort war eine Wand ganz mit Spiegelfliesen beklebt und ich erschrak bitterlich bei dem
Anblick, den ich bot. Ein Blick genügte und mir ekelte vor mir selber. So schnell es ging,
verschwand ich unter der Dusche und wusch alles Blut, alles Urin – und seinen Saft von mir
ab.
Danach fühlte ich mich wieder etwas mehr wie ein Mensch. Ein Teil meiner Kräfte war auch
wieder zurückgekehrt… und mit ihm meine Willenskraft. Was dieser Tag auch noch an
Prüfungen bringen mochte – ich wollte sie alle durchstehen, um ihm zu zeigen wie viel er mir
bedeutete… mein Herr!
Zuerst jedoch ging er einfach nur frühstücken mit mir.
Das Sitzen war eine Tortour. Mir tat jeder Knochen im Leib weh. Meine Brustwarzen
protestierten gegen die Spitze des Büstenhalters, die schmerzhaft scheuerte wenn ich mich
nur ein wenig bewegte. Ich saß auf einem Kissen das ich mir verstohlen untergeschoben
hatte – und dennoch kam mir die Sitzbank unendlich hart vor…
Ihm jedoch schmeckte es. Er frühstückte mit großem Appetit und ließ sich mehrmals Kaffee
nachschenken.
„Ich werde nach dem Frühstück abfahren… zuhause werde ich schon erwartet.“ Teilte er mir
irgendwann beiläufig mit. Ich zuckte bei dieser Information zusammen – ursprünglich hatte er
das ganze Wochenende mit mir verbringen wollen! Wie wenig musste es ihm mit mir gefallen
haben, dass er es so schnell beendete?
Als er endlich gesättigt war, schaute er mir mit unbewegter Miene dabei zu, wie ich an
meinem Brötchen knabberte und gedankenverloren in meinem Tee rührte.
„Bist du fertig?“
Ich nickte. Es hatte keinen Sinn, ich brachte keinen Bissen runter. Wie immer fühlte ich mich
seltsam gehemmt und mir selber fremd in seiner Gegenwart. Und die Enttäuschung brannte
bitterlich in meinem Herzen.
Er nahm den Zimmerschlüssel und ging mir voraus zu unserem Appartement. Kaum hatte er
die Tür hinter uns geschlossen, zischte er mich auch schon an: „Zieh dich aus, du
Schlampe!“
Ich gehorchte so schnell es mir möglich war und stand dann wieder ziemlich verloren vor
ihm. Er musterte mich – suchte die Spuren, die er auf meiner Haut hinterlassen hatte – und
grinste dann schief. Wieder dieses gruselige, schäbige Grinsen… innerlich erstarrte ich
ahnungsvoll.
„Hände hinter den Kopf!“ kam schon der nächste Befehl.
Ich nahm die befohlene Stellung ein, spreizte die Beine, verschränkte die Hände hinten im
Genick und richtete den Blick über ihn hinweg, an die Wand hinter ihm. Und dennoch – aus
den Augenwinkeln sah ich, wie er seine liebste Freundin aufhob…
Wäre ich nur etwas weniger ergeben gewesen – ich glaube, ich hätte meiner Schwäche in
den Knien nachgegeben… und hätte ihn um Gnade angebettelt.
So verkroch ich mich irgendwohin in mir selber… löste mich regelrecht von mir und biss die
Zähne zusammen.
Die Schläge kamen schnell und hart – und alle in unmittelbare Nähe der Brusthöfe oder auf
die Nippel. Als er endlich genug hatte, liefen mir stumme Tränen übers Gesicht.
„Bück dich und umfass deine Knöchel!“
Es war noch nicht vorbei. Ich hatte es geahnt…
Mit einem stillen Ächzen bückte ich mich nach vorne und umfasste wie befohlen meine
Fußknöchel – präsentierte mich ihm mit gespreizten Beinen und nach hinten gestrecktem
Po…
Der erste Schlag ließ mich nach vorne taumeln – aber als er unwillig und drohend knurrte,
nahm ich sofort die befohlene Position wieder ein.
Die Schläge waren fürchterlich – alles war schon so überempfindlich und ausgereizt, ich sah
schon nach dem dritten Hieb Sterne. Und biss mir die Lippen blutig, um nicht zu schreien. Es
half nichts, ich verkroch mich immer tiefer in mich… immer weiter in mir selber – bis der
Schmerz irgendwann nur noch relativ war… nicht zu fassen… nicht zu definieren… einfach
nur da, aber nicht mehr präsent…
Ich steckte alles ein, an Schlägen, was er mir gab. Stur. Stolz. Und so verdammt ergeben.
Aus reiner Willenskraft.
Und doch – endlich hatte er genug. Er hörte auf und warf die Peitsche in seine Sporttasche,
zu seinen anderen Sachen.
„Fertig – das wird dich an mich erinnern.“ Kommentierte er sein Werk – und dann ging er
nach oben. Ich richtete mich auf, schaute ihm nach.
„Danke mein Herr!“ sagte ich leise – aber doch laut genug, dass er es hören konnte.
Er verharrte mitten im Schritt, schaute verkniffen auf mich runter. Blankes Eis im Blick. Die
Lippen zornig zusammen gepresst. Und ich erschauderte innerlich. Was hatte ich jetzt schon
wieder falsch gemacht?
Dann fing er sich wieder, verschwand im Schlafzimmer und packte seine Sachen
zusammen. Und ich, ich sank in die Knie… weil mich meine Beine einfach nicht mehr tragen
wollten.
Aber immer noch war ich völlig losgelöst von mir… in mich selber verkrochen…
Nach einer Weile kam er zurück, die Reisetasche in der Hand. Fertig zum Aufbruch. Sein
Blick glitt fast gleichmütig über mich hinweg… er ging im Zimmer umher, suchte seine
restlichen Sachen zusammen – und dann verließ er das Hotel, ohne auch noch ein einziges
Wort an mich zu richten und ohne sich von mir zu verabschieden…
Und erst, als er zur Tür raus war, gestattete ich es mir, meiner Schwäche nachzugeben und
mich den unsäglichen Schmerzen auszuliefern. Ich brach an Ort und Stelle einfach
zusammen, heulte und schluchzte… fluchte und betete gleichzeitig – und verdammte ihn in
die tiefste Hölle und mich tausendmal für das, das ich war… und was mich so sehr zu ihm
hinzog.
Ich weiß nicht mehr, wie lange ich so liegen geblieben war. Es mussten Stunden gewesen
sein. Irgendwann raffte ich mich auf, griff zum Telefon und sagte an der Rezeption Bescheid,
dass ich heute noch nicht abreisen würde… und dann schleppte ich mich die Treppe hoch
und verkroch mich einfach ins Bett.
In meines. Ich hätte es nicht einmal mehr ertragen, seinen Geruch um mich zu haben!
Es dauerte dann zwei Tage, bis ich in der Lage war, abzureisen. Bis dahin konnte ich mich
einigermaßen wieder bewegen. Aber ich verließ diese Ferienwohnung als anderer Mensch…
ich war nicht mehr diejenige, die ich war als ich hier anreiste!
Tage später loggte ich mich dann das erste Mal wieder in unserem Chat ein – und er war
online. Doch es dauerte fast zwei Stunden, bis er geruhte mich zur Kenntnis zu nehmen –
und dann fragte er fast gelangweilt, wie es mir ging. Und ich – ich verschwieg die
Schmerzen, die ich immer noch hatte…
Er müsse mir etwas sagen, hieß es dann… und ich erfuhr, dass er an jenem Tag nicht direkt
nach Hause gefahren sei sondern sich mit einer anderen Frau getroffen hatte… einer jungen
Frau aus Wiesbaden. Und die sei nun seine neue. Er hätte keine Verwendung mehr für mich.
Er gäbe mich frei…
In jenen Momenten stürzte eine Welt für mich ein. Ich war fassungslos. Was hatte ich alles
für diesen Mann ertragen… und alles war… umsonst gewesen?
Aber es war mein Stolz, der mich rettete… ich bettelte weder noch flehte ich ihn sonst
irgendwie an, mich zu behalten. Ich antwortete nur ein einziges Wort: „Warum?“
Es überraschte mich selber, dass er tatsächlich darauf antwortete.
„Du bist nicht schwach genug!“ kam die Antwort. „Ich wollte dich brechen… aber du hast dich
nicht brechen lassen. Ich kann mit so einer Schlampe wie dir, die immer wieder aufsteht und
mir trotzig ins Gesicht schaut, einfach nichts anfangen. Ich dachte du wärst anders… du
würdest verstehen, worum es bei dem Spiel mit uns beiden geht… aber dieses Wochenende
hat mir gezeigt, dass es nicht so ist! Adieu…“
Sechs Wochen später, als ich zu Besuch bei meiner besten Freundin war, trug ich immer
noch seine Spuren. Als sie ihrer ansichtig wurde – wir hatten keine Geheimnisse voreinander
und so kam sie einfach ins Bad, als ich mir gerade eine Wanne einließ – fiel sie fast in
Ohnmacht. Meine Flanken und Brüste waren immer noch schwarz von den Blutergüssen…
und sie mochte gar nicht glauben, dass diese Aktion schon anderhalb Monate zurück lag.
Aber sie sparte sich jeden Kommentar, sondern gab dem Wasser Meersalz zu und schaltete
die Sprudelfunktion an – meinte, das würde mir gut tun. Auch wenn das an eine Verrückte
wie mich verschwendet wäre…
Ich dachte nur kurz an die Hölle, durch die ich die letzten Wochen gegangen war… und
erkannte, dass ich tatsächlich verrückt gewesen war. So verrückt, mich auf einen
Psychopaten einzulassen… aber dieser Moment war auch der Moment der Erkenntnis.
Plötzlich sah ich alles kristallklar vor mir.
Er hatte mich nicht mehr gewollt, weil er mich nicht zerstören hatte können! Er jagte mich
zum Teufel, weil ich alles eingesteckt hatte, was er mir angetan hatte… und mich auch noch
dafür bei ihm bedankt hatte!
Ich war fassungslos. Was hatte ich da zugelassen? Was hatte ich mir selber angetan?
Nein, er hatte mich nicht brechen können. Und er hatte mich auch nicht zerstört. Aber etwas
in mir war trotzdem kaputt gegangen. Bei dem Gedanken daran, mich einem neuen Herrn
auszuliefern – und seinen Schlägen, wurde mir regelrecht schlecht.
Und es dauerte Monate, bis ich diesen Schlag wirklich verarbeitet hatte. Bis ich darüber
hinweg war…“
Julia schaute ihrem Herrn mit einem wehmütigen Lächeln ins Gesicht und blinzelte die
Tränen weg, die sich schon wieder in ihren Augenwinkeln sammeln wollten.
„Und bis vorhin dachte ich eigentlich, ich hätte es endgültig überwunden… die
Erinnerungen… und diese irrationale Angst vor der Reitgerte… aber dem war wohl nicht so!“
Er seufzte und streichelte sie gedankenverloren im Nacken, dann gab er sich plötzlich einen
Ruck und sprang regelrecht vom Bett. Schwungvoll warf er die Gerte ganz nach hinten auf
den Schrank und sah Julia dann über die Schulter hinweg an.
Seine Miene war ernst. Aber in seinem Blick spiegelte sich Liebe für sie.
„Zwing mich nie, das Teil da wieder runterholen zu müssen, Julia!“ brummte er.
Julia lächelte. Sie stand auf und schmiegte sich an ihn, umfasste ihn und küsste ihn ganz
zärtlich und voller Liebe.
Er hatte sie nicht nur verstanden… er hatte auch verziehen…

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