Es dauerte nicht lang und Kora rief mich, das Abendessen war fertig. „Er hat sein Essen schon bekommen“ erzählte sie. Und Holz sei auch schon gehackt. Ich schmunzelte, nicht mehr lange, und er würde sowieso am gleichen Tisch mit uns essen.
Kurz danach hatte ich diesen Gong im Kopf; der Konvent rief mich, Renildis rief mich. Ich hatte anfangs leichte Probleme mit dieser Art der Kommunikation gehabt, aber die Vorteile lagen auf der Hand. Ein Bote brauchte oft Tage, manchmal sogar Wochen. So aber erreichten uns wichtige Informationen sehr viel rascher. Und durch den Spiegel konnte ich ja nicht nur beobachten. Wenn auf der anderen Seite auch jemand vor einem Spiegel stand, den gleichen Spruch sprach – dann konnten wir uns auch unterhalten.
Ich ging hoch in mein Zimmer, zum Spiegel. Ich prüfte kurz meine Kleidung, meine Haare. Ich wusste natürlich, dass dies eigentlich Nebensächlichkeiten waren, nichtige Dinge. Und trotzdem waren sie mir wichtig. Ich sah in den Spiegel, sprach den Spruch, Renildis saß in ihrem Sessel, hatte eine Tasse in der Hand. Wir begrüßten uns, aber diesmal keine einleitende Unterhaltung über Nichtigkeiten, diesmal kam sie gleich zum Thema: Es war wichtig.
Fürst Otbert, der, von dem ich dieses Land um meinem Turm hatte, hatte eine Tochter. Sie war seit dem Tod seiner Frau sein ein und alles. Und diese war schwer erkrankt. Da ich ihn bereits kannte und Heilung zu meinen Spezialitäten gehörte, hatte der Konvent mich gerufen. Ich kannte Otbert, er machte sich oft zu viele Sorgen, übertrieb maßlos. Renildis stimmte dem zu. Es würde reichen, wenn ich ein Pferd nehmen würde, auf menschliche Art reiste. Kein Grund zu übertrieben kostspieliger und risikoreicher Eile. Denn wir hatten noch eine andere Möglichkeit. Den ‚Schritt‘ zum Ziel. Aber dieser Zauber barg ein Risiko, immer wieder kamen ‚Fehlschritte‘ vor. Und dabei konnte die Reisende schweren Schaden nehmen, sogar das Leben verlieren. So wurde dies nur in höchster Not angewandt.
Also würde ich zu Pferd reisen, auch wenn er bereits wartete. Ich bat Renildis, Otberts Hofmagicus zu informieren, dass ich kam. Sorgfältig suchte ich zusammen, was ich brauchen würde. Es war nicht sehr viel, der Hofmagicus konnte mir notfalls auch einiges zur Verfügung stellen. Ich hielt zwar nicht so viel von ihm, aber er war nicht völlig unfähig – nur käuflich.
Ich ging die Treppe hinab, sah dann das Tagebuch und die Schüssel auf dem Schreibpult beim Eingang stehen. Mein Spielzeug hatte heute seine Übung nicht durchgeführt. Ich aber würde vielleicht sogar zwei oder drei Tage weg sein, da sollte er wenigstens heute Nacht schlafen können. So stellte ich meine Tasche beim Eingang ab, holte das große Gewicht und stellte es zusammen mit seiner Schüssel draußen auf dem Tisch vor dem Eingang bereit. Dann suchte ich seine alten Schuhe, ich konnte ihm gleich neue besorgen, packte sie in meine Tasche. Ich ging zu Kora, bat sie, die nächste halbe Stunde nicht heraus zu kommen. Er würde jetzt seine Übung durchführen und bestimmt würde er dabei lieber keine Zuschauer haben. Ihre Ohren wurden rosa, wie ich schmunzelnd bemerkte. Ich ging hinaus, mit der Gerte in der Hand.
Ich rief nach ihm: „Ja wo ist den mein kleines Spielzeug..?“ Als er vor mir auf die Knie ging, schickte ich ihn sofort ein Pferd satteln. Ich sah ihm zu, er konnte wirklich gut mit Pferden umgehen. Danach griff ich mir seine Leine, führte ihn bis zum Tisch. Er wurde etwas nervös, als er sah, was dort auf ihn wartete. „Beine auseinander, Hände hinter den Kopf.“ Ich wartete einen Moment, bis er seine Position eingenommen hatte. „Ich werde vermutlich erst übermorgen wiederkommen. Von daher empfehle ich dir, die Übung jetzt durchzuführen.“ Ich nahm ihm das Rohr ab, als ich ihn dann am Rücken streichelte, fing er leicht an zu zittern. Ich lehnte mich gegen die Mauer, mit der Gertenspitze konnte ich ihn noch erreichen.
Er nahm das Gewicht, befestigte es an seinem Geschirr, ließ es dann sehr vorsichtig los. Er nahm seinen kleinen Freund in die Hand, schloss die Augen. Ich hob die Gerte, tippte leicht gegen sein Kinn. „Schau mich an.“ Er zitterte jetzt stärker, wäre lieber meinem Blick ausgewichen. „Fang schon an.“ Zögernd gehorchte er, immer wieder schloss er die Augen, immer wieder musste ich mit der Gerte gegen sein Kinn tippen, leicht nur, ganz sanft. Allmählich wuchs sein kleiner Freund. Schmunzelnd sah ich wie seine Angst verging, der Erregung wich. Als seine Gier fast auf dem Höhepunkt war, hielt er mit geschlossenen Augen inne. Doch nur für einen Augenblick, dann sah er mich an, rührte sich nicht.
Ich ging wieder etwas näher, zeichnete mit der Gerte die Konturen seines Körpers nach. Immer noch hielt er still, ein kurzer Hieb auf seinen Hintern, er zuckte, das Gewicht bewegte sich etwas, er stöhnte leise. „Hände hinter den Kopf.“ Sein kleiner Freund hatte mir den Hieb übel genommen, doch als ich näher kam, meine Hand über seinen Rücken strich, wuchs er wieder, reckte sich keck nach oben in die Luft. Ich schmunzelte, flüsterte ihm ins Ohr: „Du kannst wählen: Du darfst weitermachen bis du kommst – und trägst dafür das Gewicht noch etwas länger. Oder du sorgst dafür, dass innerhalb einer Minute das Rohr wieder passt. Sonst hole ich noch eine Nessel … Was wählst du?“
Er zögerte, überlegte einen Moment. „Bittes Herrin, ich wähle das Gewichts Herrin.“ „Dann mach weiter.“ Dicht stand ich bei ihm, spürte die Hitze seines Körpers, nur einen Fingerbreit entfernt. Als er seine Gier gestillt hatte, beugte er sich ohne zu zögern nach vorne, leckte alles sauber. Als er fertig war flüsterte ich wieder: „Hände hinter dem Kopf.“ Wieder stand er da, in Position, sein kleiner Freund immer noch wach. Ich ging nach oben, holte eine kleine Sanduhr für eine Viertelstunde.
Ich stellte sie neben seine Schüssel. „Wenn sie durchgelaufen ist, wirst du hier aufräumen und deine restlichen Arbeiten erledigen.“ Es wurde Zeit ihn zu verschließen, aber sein kleiner Freund war noch wach, zu wach. So stieß ich gegen das Gewicht an seinem Geschirr, er stöhnte leise, doch es hatte die gewünschte Wirkung und ich konnte ihn kurz darauf problemlos verschließen. Ich nahm die Tasche und stieg auf. Ich wusste, dass Kora ihn nicht stören würde, aber mir war klar, dass er das nicht wissen konnte. Schmunzelnd ritt ich davon.
Ich beeilte mich, ich hatte gerade genug Zeit vertrödelt. Es war weit nach Mitternacht, als ich auf den Hof von Fürst Otbert eintraf. Ein Diener brachte mich sofort zu ihm. Ich kannte seinen Hof, ignorierte die teure Pracht. Er war im Zimmer seiner Tochter, zusammen mit dem Magicus und einer Zofe wartete er auf mich. Ich untersuchte die Kleine, es stimmte wohl, sie war schwer krank – aber nicht lebensgefährlich. Ich entspannte mich, lächelte Otbert beruhigend zu. Dann schickte ich alle hinaus. Ich stellte die Räucherschale vor dem Kamin, mit der Brandgutzange nahm ich vorsichtig ein Stück glühendes Holz und legte es in die Schale. Darüber streute ich einige Krümel Minze, nicht zu viel, schließlich war die Kleine noch ein Kind. Ich musste vorsichtig mit der Dosierung sein.
Mit einfachen schlichten weißen Kerzen formte ich einen Kreis um das Bett herum. Ich kniete mich zu der Kleinen, bettete ihren Kopf in meinem Schoß. Ich konzentrierte mich auf sie, ganz auf sie, vergaß was um mich war. Ich wusste, hier warteten keine anderen Gefahren, hier konnte ich ganz Heilerin sein. Mein Atem wurde schneller, auch mein Herzschlag, bis wir im gleichen Takt waren: Ihr Atem war mein Atem, ihr Herz war mein Herz… Ich schwitzte, spürte leichtes Fieber in mir.
Dann ganz allmählich ließ wurde mein Atem langsamer, ruhiger. Und sie ging mit, begleitete mich. So wurde auch ihr Atem langsamer, unsere Herzen folgten unserem Atem. Ganz allmählich entspannte sie, entspannten wir. Unser Fieber sank, wir schwitzten nicht mehr. Ich blickte sie lächelnd und zufrieden an, als sie die Augen öffnete. „Guten Abend, meine Kleine…“ Ihr Blick war klar, als sie mich begrüßte. „Bleib liegen, ich schicke jemanden herein, in Ordnung?“ Sie nickte müde. Als ich aufstand, sah ich zum Fenster hinaus, es wurde bereits hell.
Draußen wartete nur noch die Zofe, sie rief einen Diener herbei – davon gab es hier für meinen Geschmack viel zu viele – und nach Fürst Otbert. Dann ging sie zu der Kleinen, gab ihr zu trinken. Sie freute sich offensichtlich, dass es ihr so rasch besser ging. Auch der Fürst kam herbei geeilt, zusammen mit ihm ging ich hinein. Ich war ebenfalls müde; aber mittlerweile auch hungrig, Magie kann anstrengend sein…
So nahm ich die Einladung des Fürsten zu einem guten Frühstück gerne an, nur meinen Kaffee vermisste ich hier. Irgendwann sollte ich mir angewöhnen, etwas davon mitzunehmen, wenn ich mein Heim verließ. Otbert freute sich, dass ich so schnell hatte helfen können. Und zeigte das in klingender Münze. Ich schmunzelte, für diese Heilung hatte ich nicht viel Material benötigt, und nichts Teures obendrein. Dankbar nahm ich das angebotene Quartier an, wollte jedoch erst noch kurz zu einigen Händlern. Ich wollte noch einige Dinge besorgen. Und wo ich jetzt schon mal in der Stadt war.
Als Otbert hörte, dass ich hauptsächlich Kleidung suchte, bot er mir an nach seinem Schneider zu schicken. Auch wenn es keine Kleidung für mich persönlich war, auch Diener sollten ein Heim schmücken – so drückte er sich aus. Ich schmunzelte; er zeigte gern, was er hatte, sollte mir recht sein – denn das war auch der Grund, warum er mich so reichlich entlohnte. So kam der Schneider zu mir, und als mir klar wurde, dass meine Bestellung Teil meines Lohns sein würde, entschloss ich mich das entsprechend zu nutzen. Eigentlich hatte ich nur zwei Teile für mein Spielzeug ordern wollen, aber jetzt entschloss ich mich, etwas weiter in die Zukunft zu planen. Und wenn er doch nicht bleiben würde, so könnte er neue Kleidung trotzdem brauchen, solche Lumpen wie er trug.
Zuerst das, weswegen ich den Schneider ursprünglich aufsuchen wollte. Eine ärmellose Weste aus weichen feinen Leinen, krapprot gefärbt. An den Schultern etwas breiter geschnitten, an der Hüfte enger, dann weich bis zu der Mitte der Oberschenkel fallend, eine helle Kordel diente als Gürtel. Der Stoff sollte in Leinenwandbindung gewebt sein, die Halsöffnung sollte allerdings sauber mit einer Borte mit Koeperbindung eingefasst werden. Außerdem musste die Kordel eine kleine Schlaufe am Ende haben. Das ganze in zweifacher Ausfertigung. Der Schneider nickte, es waren sehr konkrete Angaben, damit konnte er etwas anfangen.
Dazu benötigte ein Knecht natürlich auch Kleidung für seine normale Arbeit: Beinlinge, knielange Hemden, vielleicht eine schlichte Tunika… Ich dachte laut nach. Der Schneider machte sich eifrig Notizen, machte noch konkrete Vorschläge. „Socken vielleicht?“ Ich nickte, alles in zweifacher Ausfertigung. Und das ganze auch noch einmal in dickerer Ausführung für den Winter. Ich packte die alten kaputten Schuhe meines Spielzeuges aus, bat den Schneider, sich um neue zu kümmern. Lederschuhe und Holzschuhe, beides wäre vonnöten. Er nickte, schrieb weiter alles auf. „Am besten alles zusammen in eine passende Kiste, das wäre am einfachsten. Und da ich heute Abend vermutlich abreise…“ Er nickte dienstbeflissen, ich lächelte erfreut; das es so einfach gehen würde, hatte ich nicht erwartet.
Jetzt war alles erledigt, die Kleine bald gesund, nur schonen musste sie sich noch, die Kleidung rechtzeitig fertig, zufrieden kroch ich in das Bett, legte mich schlafen. Am späten Nachmittag erst wurde ich wieder wach. Zuerst erkundigte ich mich nach der Kleinen, sie war kurz vor mir aufgestanden – und am wichtigsten: Es ging ihr gut. Ich war zufrieden, jetzt konnte ich dem Fürsten noch einmal meine Aufwartung machen. Er wartete auf mich im Speisesaal; vor der Tür streckte ich mich, streifte mit meinen Händen über meinen Körper, schloss kurz die Augen. Ich beherrschte den Raum als ich eintrat. Jeder drehte sich nach mir um, verstummte.
Fürst Otbert eilte zu mir, führte mich zu meinem Platz. Er ließ uns Obst und Früchte auftragen, danach kleine Fleischpasteten, Wild und Geflügel – und zum Abschluss kandierte Früchte. Ich ließ es mir schmecken, doch ich war abgelenkt, überlegte, was ich noch mit meinem Spielzeug machen könnte. Letzte Nacht würde er ja vermutlich gut geschlafen haben, Kora hatte ihm zudem auch bestimmt keine schwere Arbeit machen lassen. Und ich war hellwach, würde mich ihm ganz widmen können. Es würde ihn wohl nicht freuen, aber dafür freute ich mich umso mehr auf ihn. Ich wollte bald heim, wollte zurück zu meinem Spielzeug. So verabschiedete ich mich, kurz nachdem der Schneider meine Ware brachte. Otbert lud mich zu weiteren Besuchen ein, ich wäre jederzeit wieder willkommen.
Ich ritt flott, nicht ganz so eilig wie Tags zuvor. Es war schon dunkel als ich auf den Hof ritt. Mein Spielzeug eilte zu mir, ging auf die Knie, direkt neben ihm hielt ich an, stieg ab. Ich deutete auf die Kiste. „Das bringt du noch in die Küche. Versorge das Pferd und dann melde dich in der Bibliothek.“ Ich ging hoch; als Kora mich hörte, kam sie zu mir in die Bibliothek. Ich packte eine Lederschnur und ein Ein-Kilo-Gewicht in einen Korb. Kora sah mir zu, fragte mich nach dem Spielzeug, fragte wie lange ich ihn noch so behandeln wollte, wann ich ihn gehen lassen würde. „Die Woche ist noch nicht vorbei.“ Sie sah mich an, gereizt warf sie mir vor, dass ich nichts davon tat, um ihn zu strafen – sondern nur, um mich an sein Leid zu erfreuen. Ich sah sie an, sie ahnte nicht, wie recht sie hatte. Und doch war es nur ein Teil der Wahrheit. „Er hat dem zugestimmt. Und glaub mir: Wenn er gewusst hätte, was ihn erwartet, so hätte er es doch gewählt.“ Sie wurde laut „Wo her wollt ihr das wissen?“ „Weil ich weiß, was ihn in der Stadt erwartet hätte. Oder zumindest: Was er glaubt, was ihn erwartet hätte…“ Sie funkelte mich wütend an. Ich versuchte sie etwas zu beruhigen: „Gedulde dich, nach der Höllenwoche werde ich es dir beweisen.“
Es klopfte, ich rief ihn herein und griff nach dem Korb. Ich bedauerte den Streit, wusste aber nicht, wie ich es Kora begreiflich machen konnte. Er eilte zu meinen Füßen, kniete nieder und Kora ging wortlos hinunter in die Küche. Ich nahm seine Leine, ging mit ihm in die Scheune. Ich schlang sie lose um einen Pfosten, wendete mich dann ihm zu. „Beine auseinander und Hände hinter den Kopf.“ Das kannte er mittlerweile, ohne zu zögern gehorchte er. „Augen zu.“ Ich nahm das Gewicht aus dem Korb, befestigte es mit der Schnur an sein Geschirr im Schritt. „Knie beugen.“ als er nicht sofort folgte, zog ich an dem Seil, jetzt reagierte er. Ich stellte das Gewicht mitten unter ihm, das Seil war so kurz, dass er seine Beine nicht strecken konnte, ohne es anzuheben.
Ich stellte mich vor ihm hin. „Augen auf.“ Als er mich anschaute, deutete ich auf das Gewicht. „Sieh es dir ruhig an, das ist nur ein Kilo. Du musst die Lederschnur gespannt halten. Die Knie darfst du dafür auch weiter strecken, dadurch hebst du natürlich das Gewicht – aber das Stehen ist einfacher. Weiter runter darfst du nicht, dich auch nicht setzten. Denn dann wäre die Schnur nicht mehr gespannt. So weit verstanden?“ Ein leichtes Zittern, er schluckte. „Ja, Herrin.“ „Du bleibst hier und rührst dich nicht von der Stelle, bis du einen anderen Befehl erhältst oder gerufen wirst. Solltest du gerufen werden, darfst du die Leine und die Schnur lösen. Verstanden?“ „Ja, Herrin.“ Als ich ihn berührte, spürte ich das Zittern, ganz nah ging ich zu ihm, flüsterte „noch ist die Höllenwoche nicht zu Ende.“
Ich ging hinein, kurz überlegte ich, ob ich nicht noch einmal mit Kora reden sollte, aber es erschien mir nicht wie eine gute Idee. Ich blätterte im Tagebuch beim Eingang. Lächelnd stellte ich fest, dass ich recht gehabt hatte: Kora war sehr zurückhaltend gewesen. Leichte Gartenarbeit hatte er machen dürfen. Aber mehr freute ich mich, als ich die Notizen seiner letzten Nesselbehandlung las. Das ich ihn mit einer Sichel hinaus geschickt hatte, empfand er als gnädig. Ich wäre schlichtweg nicht auf die Idee gekommen, ihn die Nesseln mit bloßen Händen pflücken zu lassen; aber genau das war ihm in den Sinn gekommen. Ich freute mich: Ich war in seinen Augen nicht einfach nur grausam, und das war mir wichtig.
So ging ich in mein Zimmer, ließ das Bild meines Spielzeugs in meinem Spiegel erscheinen. Doch der Zauber letzte Nacht war doch zu anstrengend gewesen, ich drehte mich zur Seite, warf einen letzten Blick in den Spiegel. Mein Spielzeug trug keinen Knebel, ihm würde nichts passieren…
In den frühen Morgenstunden wurde ich wach, schaute neugierig in den Spiegel. Er stand da, die Hände im Nacken verschränkt. Seine Beine zitterten, immer wieder richtete er sich ganz auf, trug das Gewicht, schweigend, zitternd, mit geschlossenen Augen. Ich beobachtete ihn, am liebsten hätte ich ihn jetzt berührt und doch, aus irgendeinem Grund wagte ich es nicht zu ihm zu gehen. Dann hörte ich Koras Signal für ihn, das Signal zum Kommen. Er löste die Schnur, machte die Leine los. Er bewegte seine verspannten Glieder, ging dann hinaus, hinaus zu Kora. Sie hatte ihm gerade sein Frühstück hingestellt. „Dein Frühstück. Aber wie ich sehe, hast du dich noch nicht um die Tiere gekümmert. Das wirst du daher zuerst tun. Danach darfst du essen. Und dann dürfte es Zeit sein, das Bad zu bereiten.“ Er nickte „Ja, Herrin.“
Ich ließ das Bild aus dem Spiegel verschwinden, kurz darauf kam Kora mit dem Frühstück. Sie blieb nur kurz, schwieg die ganze Zeit. Ich war fast erleichtert, als sie wieder ging. Ich sah ihr nach, und doch konnte ich es nicht lassen. Ich ging an Tiemens Truhe, suchte sein Strafgeschirr heraus. Es war ein viereckiges Stück Leder, mit Nieten versehen, spitz wie Kiesel. Das Stück passte wie ein Beutel um die Juwelen eines Mannes. Oberhalb der Juwelen konnte es mit dem Geschirr oder einem ähnlichen Band befestigt werden. Aber die Ecken des Leders liefen spitz aus, waren mit einer weiteren Schnürung und Ösen versehen, sie konnten unterhalb der Juwelen nochmals verschlossen werden, verstärkten den Druck der Nieten. Obendrein konnten dort zusätzliche Gewichte hinein gelegt werden. Diese trieben dann die Nieten noch stärker ins Fleisch. Dieses Leder legte ich zusammen mit einem Gewicht von gerade zweihundert Gramm im Badezimmer ins Regal. Dann aß ich in aller Ruhe, trank meinen Kaffee.
Etwas später kam Kora wieder, meldete, dass das Bad bereitet sei. Dann ging sie wieder, sagte kein Wort mehr als notwendig. Ich ging hinaus, rief mein Spielzeug zu mir. An kurzer Leine führte ich ihn mit, ließ die Leine neben dem Hocker fallen. Ich setzte mich, nahm das Nietenleder und zeigte es ihm. Ich sah an seinem Blick, dass er den Sinn nicht verstand. Das würde sich gleich ändern. „Nimm das Geschirr ab.“ Unsicher, fast verblüfft schaute er mich an, gehorchte dann. „Streck dich und die Knie etwas auseinander, Hände hinter dem Kopf.“ Als er aufstehen wollte, drückte ich mit meinen Fuß gegen seinen Oberschenkel. „Du bleibst auf den Knien. Du sollst nur deine Hüfte strecken. Sozusagen wie ein L. Ist das so schwer?“ Als ich ihn im Schritt berührte, schloss er die Augen. Ich legte das Leder um seine Juwelen, befestigte es. Ich spürte ihn zittern als ich das kleine Gewicht hineinlegte, leicht und kaum merklich.
„Dein neues Geschirr. Nennen wir es dein Strafgeschirr. Das wirst du den Rest der Woche tragen. Ist ja nicht mehr lang. Wie du gesehen hast, passen da auch größere Gewichte hinein – falls das nötig werden sollte.“ Langsam wurde sein Zittern stärker, er war müde. Ich lächelte, massierte ihn ganz sanft durch das Leder hindurch. „Du hattest geschrieben, dass du es magst, wenn ich dich da massiere. Nicht wahr?“ „Ja, Herrin, das hatte ich.“ Es gefiel mir: Er erwiderte meinen Blick, ich freute mich darüber. Dann ließ ich ihn los. „Dein Tagebuch ist vermutlich nicht auf den neuesten Stand. Kümmer‘ dich drum. Und dann aufs Feld mit dir.“ Auf allen Vieren krabbelte er aus dem Bad.
Ich legte mich ins Bad, das Wasser war noch angenehm warm. Meine Hand wanderte über meine Haut in meinem Schritt. Ich wusste, welche Wirkung diese Nieten auf seiner Haut, auf seine Juwelen hatte; mir wurde warm dabei. Er würde heute sehr vorsichtig gehen, jede schnelle Bewegung vermeidend.
Nach dem Bad ging ich in die Bibliothek. Ich blätterte die Bücher des Schwarzkünstlers durch. Aus seinen Notizen wusste ich von seinem zweifachen Zauber auf diese Gegend. Den ersten mit dem er den Weg hierher verdeckt htte, denn hatte ich gefunden. Den würde ich bei meinem nächsten Besuch dem Konvent mitbringen. Aber der zweite, der unerwünschte Beobachtungen durch den Spiegel verhinderte, den wollte ich auch lernen. Vielleicht gab es auch eine Lücke; eine, durch die trotzdem alles gesehen werden konnte. Und wenn das der Fall war, dann musste ich es wissen.
Bisher konnte ich diese Höllenwoche noch erklären, noch als gerechte Strafe deklarieren. Aber wenn ich ihn tatsächlich als mein Spielzeug behalten würde – dann wäre alles zwischen uns besser vor fremden Blicken geschützt. Über Kora brauchte ich mir diesbezüglich keine Gedanken machen. Sie mochte von meinem Handeln nicht begeistert sein, aber sie würde trotzdem loyal sein, dessen war ich sicher. Aber bei anderen konnte ich mir nicht sicher sein.
Soweit ich es wusste, konnte mich hier nur jemand im Spiegel sehen, wenn ich ihn einlud, so wie mit meinem Gespräch mit Renildis neulich. Als ich den Schwarzkünstler damals gesucht hatte, war mir jedenfalls kein Blick hierher gelungen. Und von Renildis wusste ich es auch. Sie konnte mich erst sehen, wenn ich selbst ihr Bild im Spiegel erscheinen ließ. Es war auch üblich, es nicht zu anderen Zeiten zu tun, es galt als grob und beleidigend, in bestimmten Situationen sogar als Angriff. Aber trotzdem hatten die meisten Zauberer immer einen aktiven Spruch, der sie warnte, wenn sie beobachtet wurden. So wie ich auch. Ich trug ja sogar zwei: Einen, der mich jede Lüge erkennen ließ – und einen der mich jeden fremden Blick spüren ließ.
Ich war mir daher sicher hier noch nie beobachtet worden zu sein. Und doch fing ich an zu suchen, blätterte die Bücher durch. Als Kora mich zum Mittagsmahl holte, hatte ich immer noch nicht gefunden, was ich suchte. Zusammen gingen wir hinunter, schweigend aßen wir. So teuer und edel die Speisen beim Fürsten gewesen waren, mir waren die Kochkünste von Kora lieber. Nach dem Essen bat ich sie, mir noch Tee in die Bibliothek zu bringen.
Ich war erleichtert, als ich sah, dass sie sich auch eine Tasse mitgebracht hatte und sich zu mir setzte. „Morgen, morgen ist seine Höllenwoche zu ende?“ Ich nickte „Ja, das ist sie. Und ich verspreche dir, dass er danach einen Namen tragen wird. Er wird im Haus schlafen und bei Tisch essen. Und solange er alle Befehle befolgt, bestrafe ich ihn nicht.“ Sie nickte immer noch unzufrieden, aber damit konnte sie sich arrangieren. Ich wollte sie nicht hintergehen, wollte sie nicht belügen. Aber mir war klar, dass ihr nicht bewusst war, wie leicht ich jederzeit Ungehorsam provozieren konnte. Niemand konnte allen Befehlen gerecht werden, wenn nach Fehlern gesucht wurde.
„Schickst du ihn zu mir? Ich möchte ihn sehen, so wie er ist. Und mit Tagebuch natürlich.“ „Ungewaschen?“ sie sah mich erstaunt an. „Ja, ausnahmsweise.“ Sie zuckte mit den Schultern, verließ dann den Raum. Kurz darauf, viel schneller als ich es erwartet hatte, stand er in der offenen Tür. Ich rief in zu mir, wie immer mit dem Klopfen. Langsamer als sonst näherte er sich, ging vor mir auf die Knie, hielt mir mit gesenkten Kopf das Tagebuch hin.
Ich nahm das Buch, legte es auf den Tisch. Mit meiner linken Hand streichelte ich seinen Kopf. Ich spürte, wie er ganz leicht zitterte „Wie fühlst du dich?“ „Erschöpft, Herrin. Und die Nieten tun weh.“ Dann griff ich mit der Rechten nach der Leine, vorsichtig zog ich ihn näher zu mir, bis sein Kopf dicht bei meinem Knie war. Ich zog so sanft wie möglich, wollte den Zug auf die Nieten um seine Juwelen nicht zu stark werde lassen, noch nicht. Ich strich über das letzte Bändchen an seinem Halsband. „Wie oft jetzt?“ „Fünffach, Herrin.“ „In welcher Form hast du gegen meine Befehle verstoßen?“ Er schloss kurz die Augen, antwortete dann. „Letzte Nacht hatte ich für einen Moment die Hände im Nacken, nicht hinter dem Kopf. Und heute auf dem Feld habe es ich zwischendurch an dem nötigen Eifer fehlen lassen, Herrin.“
Ich zog sein Gesicht am Kinn zu mir, er blickte auf. „Was soll ich nur mit dir machen. Ich gebe dir eine eindeutige Anweisung, einfache klare Anweisungen, leicht zu verstehen – und du hältst dich nicht daran…“ Ich sah die Angst in seinen Augen wach werden; langsam und fast vorsichtig entfernte ich das Bändchen, strich sanft über seine Stirn, nahm den Restschmerz von ihm. „Danke, Herrin, verzeiht mir, Herrin.“
Ich musterte ihn lange. „Du hast zugenommen, siehst auch gesünder aus als noch vor einer Woche. Wie du siehst – es tut dir gut, was ich mit dir mache.“ Immer noch war das Zittern da. Langsam ließ ich meine Linke von seinem Kopf zum Oberarm wandern, drückte leicht hinein. „Kräftiger wirst du auch schon. Die Feldarbeit hilft dir dabei.“ Ich betrachtete ihn, ich wusste plötzlich, was ich jetzt mit ihm machen würde. „Wird Zeit, auch mal an deiner Ausdauer zu arbeiten. Was meinst du?“ „Es ist nicht meine Entscheidung, Herrin.“ „Da hast du ausnahmsweise Recht. Du wirst sehen, es wird dir letztendlich gut tun, genauso wie die Feldarbeit.“ Ich stand auf, führte in an der Leine. An der Treppe zog ich ihn mit der Leine hoch, noch vorsichtiger als gerade. „Steh auf.“ Das was ich jetzt vor hatte, würde bereits die Hölle für ihn sein, da würde er gleich all seine verbleibende Kraft benötigen.
Auf den Hof ließ ich die Leine los. Brav ging er auf die Knie. „Du holst ein Pferd von der Weide und bringst es in die Koppel neben dem Stall.“ Als ich sah, dass er nicht nur ein Halfter, sondern auch einen Führstrick nahm, schnalzte ich mit meiner Zunge, damit er zu mir sah. Dann rief ich ihn wieder mit dem Klopfen. Seitdem er hier war, hatte ich ihn noch nicht ein einzige Mal anders gerufen als mit diesem Zeichen. Er eilte, so schnell es mit dem Strafgeschirr ging, zu mir. Ich nahm ihm den Strick aus der Hand. „Den brauchst du nicht, hast doch selbst eine so praktische Leine.“ Schweigend nickte er, ging dann zur Weide.
Bei der Koppel wartete ich auf seine Rückkehr. Die Koppel war etwa fünfzehn Meter breit, etwa ebenso lang. Er kam mit dem Pferd auf mich zu, kniete vor mir nieder. Ich war zufrieden mit seinem Benehmen, noch hatte er sich unter Kontrolle. Es wurde Zeit, ihn zu prüfen. Zu prüfen, ob ich mich durch sein Augen täuschen ließ. Ich musste herausfinden, ob er wahrhaftig ein Spielzeug war – oder nur irgendein Mann, der seine verdiente Strafe erhielt. Es würde hart für ihn werden, aber ich musste sicher sein.
Ich lächelte ihn an. „Die Übung ist ganz einfach: Du führst das Pferd einfach im Kreis herum. Du solltest dabei etwas schneller sein, denn das Pferd sollte nach Möglichkeit traben. Wenn du langsamer gehst, wird aber kein Strafschmerz auftreten, du sollst ja laufen, nicht zu Boden gehen. Aber sollte das Pferd in den Schritt fallen, werde ich es sehen. Und ich werde dich danach dafür angemessen bestrafen. Je häufiger das passiert, desto härter wird natürlich die Strafe.“
Er sah mich völlig überrascht an, verlor fast die Fassung. Er ließ die Leine los, warf sich vor mir auf den Boden, fing an zu Betteln. Er wimmerte „nicht mit diesem Strafgeschirr“ bettelte er, küsste mir die Füße bis ich einen Schritt zurück trat. Mir war heiß; er wusste, dass er hierfür eine Strafe erhalten würde, und obwohl er es wusste, brachte er es nicht fertig zu gehorchen. Trotzdem wollte ich ihm noch eine Chance geben.
„Die Anweisung war eindeutig?“ „Ja, Herrin, bitte nicht, Herrin, bitte.“ „Eine Runde, du drehst jetzt sofort eine Runde. Wenn das Pferd dabei nicht in den Schritt geht, werde ich das Gewicht für diese Übung entfernen. Danach allerdings müsstest du den Rest des Tages deine Arbeiten mit einem höheren Gewicht erfüllen. Deine Entscheidung.“ Er zitterte, wimmerte. „Ich warte.“ Er krabbelte das kleine Stück zu mir. „Herrin, ich werde diese Runde laufen, Herrin.“ Schweigend nickte ich, wartete; bedauerte ihn beinahe.
Er stand auf, nahm das Pferd am Halfter. Mit starrem Gesicht nutzte er seine Leine als Führstrick. Er atmete tief durch, schloss kurz die Augen. Und dann lief er los, keuchend, mit schmerzverzerrten Gesicht. Bereits nach wenigen Schritten hatte er Tränen in den Augen, aber er schaffte es: Das Pferd trabte, die gesamte Runde trabte es. Er sank vor mir auf die Knie, völlig fertig, mit tränennassem Gesicht. Ich beugte mich zu ihm hinunter, streichelte seinen Kopf. „Schhh… hast es ja geschafft. Brav warst du. Komm steh auf, Beine auseinander und Hände hinter dem Kopf.“ Ich half ihm auf, entfernte dann das Gewicht aus dem Strafgeschirr. „Siehst du, wenn du nur bereit bist zu gehorchen, kannst du das auch.“
Ich streichelte ihn, ging dann um ihn herum. Meine Hand wanderte weiter über seine Haut. Ich ließ mir Zeit, ließ ihm Zeit. Zeit um wieder etwas zu Atem zu kommen, sich wieder unter Kontrolle zu bringen. „Jetzt mach weiter.“ Er sah mich kurz an, ging dann auf die Knie. „Danke, Herrin, danke.“
Er nahm wieder das Pferd, ich sah, wie schwer es ihm fiel weiter zu laufen. Ich genoss seinen Schmerz, genoss seinen Gehorsam. Er hatte Mühe, das Pferd im Trab zu halten, natürlich. Selbst wenn es nicht so wäre; dann hätte ich nur warten müssen. Ein Pferd kann länger dieses Tempo halten als ein Mensch…
Ich betrachtete ihn, immer wieder fiel das Pferd in den Schritt, jedes Mal dauerte es länger, bis es wieder trabte. Er weinte wieder, aber erst als das Pferd ein halbes Dutzend mal im Schritt gegangen war, schnalzte ich wieder mit meiner Zunge, rief ihn zu mir. Er fiel vor mir auf die Knie, völlig fertig keuchte er, wäre zu kaum einem Wort in der Lage gewesen. „Bring das Pferd zurück auf die Weide. Dann wasch dich, mach Tee und bring mir den dann in die Bibliothek.“ Er nicke nur, sanft strich ich über seinen Schädel, ging dann hinein.
Ich nahm seine Schüssel mit nach oben, stellte sie auf den Labortisch bereit. So erschöpft wie er jetzt war, würde er etwas Zeit brauchen. Ich setzte mich, nahm den kleinen Spiegel und sah ihm zu. Er ging ausgesprochen langsam, aber das war in Ordnung. Ich hatte ihm nicht befohlen, sich zu beeilen. Und er wusch sich sehr sorgfältig. Als er in die Küche ging, zeigte ihm Kora, wie ich den Tee mochte. Erst als er mit dem Tablett die Treppe herauf kam, beendete ich den Spruch und legte den Spiegel zurück, stellte mich dann ans Fenster. Er klopfte und ich rief ihn herein.
Ich hörte ihn nicht näher kommen, so drehte ich mich zu ihm um: „Wo bleibt der Tee?“ Unsicher kam er näher, goss mir den Tee ein, während ich Platz nahm. Ich rief ihn zu mir, deutete auf den Platz neben mir, brav kniete er an seinen Platz. Ich brauchte den Arm nicht einmal strecken, konnte ihm so den Kopf kraulen. In aller Ruhe trank ich meine Tee, ließ ihm Zeit sich zu erholen, sich zu sammeln. Jetzt wollte, jetzt musste ich herausfinden, ob er bleiben würde – und als was. Es war wichtig, dass er wach war. Wach genug, um auf mich zu reagieren.
Ich ließ ihn noch Tee nachschenken als die erste Tasse leer war. Sein Atem war bereits merklich ruhiger, er entspannte sich sichtlich. Dann hörte ich auf ihn zu kraulen. „Du weißt, dass ich dich noch bestrafen muss?“ Nur kurz zuckte er zusammen. „Ja, Herrin.“ „Und ein anderes Gewicht brauchst du auch noch.“ Jetzt erst kehrte das Zittern zurück, er nickte schweigend. „Was meinst du, welches Gewicht wäre geeignet.“ Zögernd antwortete er. „Jedes, das ihr wählt, Herrin.“
Schweigend wartete ich, ich spürte das leise Zittern, die Spannung in ihm. Und trotzdem blieb er still. Ich lächelte, war stolz auf ihn. „Drei Schläge für jedes Mal, das du zu langsam wurdest, sollte angemessen sein.“ Immer noch blieb er still. „Wie oft warst du zu langsam?“ „Herrin? Vielleicht sechs- oder siebenmal. Ich habe nicht gezählt, Herrin.“ „Nun, nachdem du versäumt hast, darauf zu achten, müssen wir wohl schätzen. Sagen wir einfach: ein Dutzend Mal.“ Sein Zittern wurde stärker, sehr viel stärker. Ich hatte ihm nicht verraten, wo ich sie platzieren würde – aber manchmal war Ungewissheit schlimmer als Wissen.
Ich stand auf, ließ meine Tasse auf dem Tisch stehen, ging zum Kaminsims. Hier hatte ich meine Gerte hingelegt. „Komm her.“ Das erste Mal auf diesem Hof, dass ich ihn nicht mit dem Klopfen rief, das erste Mal mit Worten. Ich wusste nicht, ob er es überhaupt bemerkte. Er kam wie sonst auch, ging vor mir auf die Knie. „Du hast deine Übung heute noch nicht durchgeführt. Die Schüssel steht schon bereit. Du kennst das dafür angemessene Gewicht?“ „Ja, Herrin.“ Ich streckte die Hand aus, sah ihn an. Ich hatte alle Zeit, hatte es nicht eilig. Er wusste nicht, konnte nicht wissen, was hier und jetzt entschieden wurde.
Er stand auf, nahm unsicher das Zwei-Kilo-Gewicht, gab es mir. Ich deutete auf die Stelle vor der Schüssel. „Du kennst das ja: Hände hinter dem Kopf und Beine auseinander.“ Er zitterte, stellte sich wie verlangt hin. Ich hatte die Schüssel am vorderen Rand hingestellt. Ich griff nach der Gerte, korrigierte mit der Spitze seine Position. „Beug dich nach vorn.“ Ganz dicht stand ich jetzt hinter ihm, drückte leicht mit meiner Hand gegen seinen Rücken bis er weit genug nach vorne gebeugt war. Sein Bauch berührte bereits die Schüssel.
Ich platzierte das Gewicht in der Schnürung des Strafgeschirrs, er keuchte. Dann löste ich das Rohr, entfernte es, er richtete sich auf, als ich ihn dabei im Schritt berührte. Ich holte eine Sanduhr, stellte sie vor ihm hin. „10 Minuten. Du wirst dich in deine Hände ficken und hast 10 Minuten Zeit. Wir hatten uns auf ein Dutzend Vergehen geeinigt. Jedes Mal, das du kommst, ziehe ich eins ab. Daraus berechnet sich dann die Anzahl der Schläge. So weit verstanden?“ „Ja, Herrin.“ Bei keinem Mann, der sich nicht als Spielzeug eignete, würde hierbei sein kleiner Freund erwachen; nicht bei einem so hohen Gewicht, nicht nach dieser Übung auf der Koppel. Obendrein trug er das Gewicht schon viel zu lange, musste völlig überreizt sein.
Er wusste es nicht, aber dies war mein Test für ihn. „Nur, damit wir uns recht verstehen: Du wirst nicht normal wichsen. Du wirst in deine Hände ficken. Das bedeutet, das du deine Hände stillhältst, am Rand der Schüssel. Du bewegst also deinen Körper, nicht deine Hände. Jetzt klar, was ich meine?“ Damit war dafür gesorgt, dass das Gewicht in Schwingung geriet. Ich wollte sicher gehen, musste wissen, ob er auch auf diese Art und Weise Gier empfand. Er keuchte wieder, es fiel ihm schwer zu antworten. „Ja, Herrin.“ Ich tippte mit der Gertenspitze direkt vor seinen Körper auf den Rand der Schüssel. „Da ist der Platz für deine Hände, beide Hände. Noch irgendwelche Fragen? Nicht das du irgendetwas nicht verstanden hast…“ „Nein, Herrin, ich habe keine Fragen, Herrin.“ Ich war nervös, ich konnte sehen, wie unregelmäßig auch sein Atem geworden war.
Ich drehte die Sanduhr um. „Fang lieber an.“ Als er die Augen schloss, ließ ich meine Gerte leicht auf seinen Rücken landen. Zu wichtig war dies, als dass er sich mir jetzt so einfach entziehen durfte. Mit seinen Händen umschloss er seinen kleinen Freund, fing an zu zustoßen. Sofort geriet das Gewicht in Schwingung, ich konnte sehen, wie der Schmerz sich in seinem Gesicht spiegelte. Er bewegte sich viel zu langsam. Ich passte einen Moment ab, als er wieder zustieß, im gleichen Moment landete meine Gerte auf seinen Hintern. „Etwas mehr Eifer.“ Diesmal war sein Stoß heftiger gewesen, das Strafgeschirr schlug mit seinen Juwelen darin gegen die Tischkante. Er krümmte sich zusammen, hielt trotzdem nicht inne.
Er stieß wilder zu jetzt, meine Gerte streichelte sanft seinen Rücken, seinen Hintern. Langsam, ganz allmählich wurde sein kleiner Freund wach. Ich beobachtete es lächelnd, freute mich. Mir war klar, was das bedeutete: Als Spielzeug wurde auch seine Gier gestillt. Warme, freudige Erregung breitete sich in mir aus. Als er kurz die Augen schloss, landete wieder die Gerte auf seinen Hintern. Ich beobachtete ihn aufmerksam, ließ aber trotzdem die Sanduhr nicht aus den Augen. Als das letzte Korn fiel, zeigten sich bereits die ersten Tropfen an der Spitze seines kleinen Freundes. Ich lächelte – und zog ihm dann die Gerte fest über seinen Hintern. „Hände hinter den Kopf.“ Er keuchte, benötigte einen Moment, um zu gehorchen. Ich sah seinen Blick auf der Sanduhr, erschöpft und enttäuscht schimmerten seine feuchten Augen.
Ich schob die Schüssel zur Seite, hinter ihm stehend drückte ich ihn nach vorne, bis er mit seinem ganzen Oberkörper auf dem Tisch lag. Immer noch hatte er brav die Hände an seinem Platz. Ich streichelte ihn, spürte seine feuchte Haut, das leise Zittern seines Körpers. Als meine Hand auf seinem Hintern lag sagte ich: „Ich werde dich erst heute Abend strafen. Das sind 36 Schläge dann. Genau hierhin.“ Danach wanderte meine Hand weiter, in seinem Schritt, griff ganz sanft nach seinen Juwelen. Meine Finger strichen über die Nieten, spürten das schwere Gewicht. Ich ging zum Kamin, tauschte es dann gegen ein anderes. Zwei Kilo war zu viel für den restlichen Tag.
Ich genoss seine Wärme, spürte ihn so nah. Mir war so heiß und ganz allmählich fing ich an mich an ihn zu reiben. Es tat so gut, ihn zu spüren. Mein Spielzeug, er würde mein Spielzeug werden. Ich wollte alles über ihn wissen, was er kannte, was nicht. Leise flüsternd fragte ich ihn: „Sag, mit wie vielen hattest du Sex?“ „Herrin? Ich … ich.. mit dreien nur, Herrin.“ Seine Stimme, so unsicher, so verblüfft über meine Frage, ich lachte leise. Ich genoss die Hitze in meinem Unterleib, bewegte mich stärker. „Auch mit Männern?“ „Nein, Herrin.“ „Mal sehen.“ Ich grinste, flüsterte heiser „mal sehen, zu was du noch nutze bist.“ Ich spürte die Gänsehaut auf seiner Haut. Sein Körper fing an mir zu antworten, bewegte sich mit mir. Er stöhnte leise, vor Lust, vor Gier.
Während seiner ganzen Höllenwoche hatte er bisher nur vor Schmerzen gestöhnt. Ich hielt inne, trat einen kleinen Schritt zurück, gerade soweit, dass wir uns nicht mehr berührten. Meine Hand hatte ich im Schritt, ließ meiner Gier freien Lauf. Ich sah wie sein Atem ruhiger wurde, ich war noch nicht bereit, meine Gier mit ihm zu teilen. Noch war seine Höllenwoche nicht zu Ende. So ging ich hoch in mein Zimmer, legte mich hin, stillte meine Gier. Einen Moment noch blieb ich liegen, genoss die Hitze meines Körpers.
Als ich zurück in die Bibliothek ging, lag er unverändert auf dem Tisch, seine Beine am Boden, weit gespreizt. Ich lächelte, mir gefiel der Anblick – und jetzt wusste ich, dass ich ihn wohl noch oft genießen konnte. Ich ging zu ihm. „Stell dich hin, Hände hinter dem Kopf.“ Ich verschloss ihn, kaum das er stand. „Raus mir dir an die Arbeit. Bis zum Abendbrot keine Pause.“ Er kniete kurz vor mir nieder, ging dann schweigend.