Die Übungsstunde

Kurz und knapp hatte Lars seiner Gespielin vor zwei Tagen eine Nachricht auf den Anrufbeantworter gesprochen:
„Die Erziehung geht weiter! Samstag 20 Uhr – nach meinen Wünschen vorbereitet – findest du dich in unserem Spielzimmer zu einer Übungsstunde ein.“
Sina hatte wie jedesmal, wenn Lars in diesem Tonfall mit ihr sprach, Herzklopfen bekommen und ein tiefes Gefühl der Erregung und Erwartung in sich verspürt. Sie wußte sofort, was er mit seinen Worten – nach meinen Wünschen vorbereitet – meinte. Er wollte sie nackt, mit Ausnahme der Scham. Diese wünschte er fein säuberlich ausrasiert. Er wollte kein kleines Mädchen aus ihr machen, er wollte immer eine sauber geformte Schambehaarung an Sina sehen.

Jetzt war der Samstag gekommen und Sina stand unter der Dusche um alle Vorbereitungen zu treffen, damit sie die Erwartungen von Lars erfüllte. Sie wußte genau was sie erwarten würde, wenn er etwas auszusetzen fände. Sie machte fast eine kleine Zeremonie aus der Vorbereitung für den heutigen Abend. Sie duschte ausgiebig und cremte ihren Körper mit der Lotion ein, von der sie wußte, daß Lars von der Mischung dieses Duftes und dem ihrer Haut jedesmal angemacht wurde. Sie genoß es, wenn sie sehen konnte, wie er immer unruhiger wurde und in dieser Form auf sie reagierte. Sie wusch und frottierte sich die Haare und gestand sich nicht ein, daß sie all das auch tat, um die Zeit bis zu dem Augenblick, in dem sie sich auf den Weg machen konnte, zu verkürzen.
Sie wußte durch seine Wortwahl, daß es keine normale Session werden würde. Die in ihr anwachsende Erregung füllte sie immer weiter aus, je mehr sie über das nachdachte, was er sich wohl für diesen Abend ausgedacht haben mochte. Auf der Fahrt zu ihm wuchs die Spannung in ihr von Minute zu Minute.

Sie war jetzt schon eine ganze Weile mit ihm liiert und durch ihn hatte sie erste Schritte in die Welt der Lust an der Unterwerfung kennengelernt. Über viele Jahre hinweg hatte sie schon das Gefühl in sich verspürt, daß der Sex zwar befriedigend für sie war, aber das es da noch etwas intensiveres geben müßte. Lars hatte ihr von seinem Leben erzählt, von seinen Gefühlen und seiner Lust, die er besonders dann verspürte, wenn er seine Dominanz spielen ließ. Er hatte ihr diese Gefühle in Form von kleinen „Traumgeschichten“, wie er sie nannte, nahe gebracht. In kleinen Schritten hatte er die Intensität dieser Geschichten vertieft. Sina spürte damals schon, daß die Geschichten sie erregten und so blieb es nicht lange aus, bis sie ihm gestand, daß sie heftigst auf seine Träume reagierte. Nachdem sie ihm anvertraut hatte, daß sie zwar Angst vor einem Ausleben dieser Träume hatte, sie es aber gern versuchen würde, führte er sie sehr behutsam in diese Welt der Lustgewinnung ein. Er begann mit kleinen Szenarien und stellte voller Freude fest, daß Sina wie geschaffen dafür war, sich zu unterwerfen. Daß sie einerseits die nötige Portion Demut mitbrachte die ihn seine Macht genießen ließ und andererseits auch aufmüpfig genug war um immer wieder Strafen bewußt oder unbewußt herauszufordern.
Mittlerweile war zwischen den Beiden ein Vertrauen gewachsen, welches es Sina ermöglichte, sich ihm ohne Bedenken auszuliefern. Sie wußte, daß sie noch viele Grenzen hatte, aber sie fühlte auch, daß er sie zwar immer wieder an diese Grenzen heranführen würde, diese aber nur überschreiten würde, wenn er sich der Zustimmung durch Sina sicher wäre.

Sie war jetzt an ihrem Ziel angekommen und stieg die Treppe zu Lars Wohnung hinauf. Sie holte noch einmal tief Luft, schaute auf die Uhr um sich zu vergewissern, daß sie nicht zu früh und nicht zu spät war und klingelte dann erwartungsvoll an Lars Tür. Er ließ sie einen Moment zappeln und öffnete erst dann die Tür. An seinem Outfit konnte Sina sofort erkennen, daß das Spiel schon begonnen hatte. Deshalb wagte sie es nicht, ihm ihre Lippen zum Kuß anzubieten, sondern schlüpfte an ihm vorbei und betrat den Schlafraum um sich zu entkleiden. Dann ging sie in das andere Zimmer hinüber, das Zimmer, welches beide zusammen nach und nach in „ihr Spielzimmer“ umgewandelt hatten.
Innerlich sehr gespannt stand Sina mit dem Rücken zur Tür und wartete auf ihren Gebieter. Dieses war ein Ritual, welches die Beiden sich ausgedacht hatten, teils um Sina die Möglichkeit zu geben, sich zu sammeln, bevor das Spiel begann, aber auch um Lars die Möglichkeit zu geben, diverse Spielgeräte nachträglich mit in den Raum zu bringen, damit Sina diese nicht vorzeitig erspähen konnte um so auf die Spielart des entsprechenden Tages zu schließen.
Lars betrat leise das Spielzimmer und stellte sich unmittelbar hinter Sina. Sie fühlte seine Anwesenheit fast körperlich, obwohl er sie mit keinem Millimeter seiner Haut berührte. Er wartete und genoß es, wie sich ihr Atem von Sekunde zu Sekunde intensivierte. Er erregte seine Gespielin ungeheuer gern auf diese Art. Spannung durch Nichtstun erzeugen, war ein Spiel, auf das Sina immer wieder einging, obwohl sie sich gegen dieses Gefühl wehrte.
Er provozierte sie durch kleine Atemstöße in den Nacken. Sina wußte genau, würde sie nachgeben, sich nur einen winzigen Moment fallen lassen und ihr Körper würde den seinen berühren, würde sie ihn zwar einen Bruchteil spüren, aber die Strafe würde auf dem fuße folgen. Sie kämpfte mit sich selbst und verlor. Sie bewegte ihren Rücken etwas nach hinten und genoß die Berührung mit ihrem Gebieter. Zu ihrem Verwundern, reagierte er nicht auf ihre Provokation. Er blieb einige Sekunden so stehen und löste sich erst dann von seinem Mädchen.
Nach einigen langen Minuten sagte er zu Sina: „Höre mir jetzt genau zu, ich werde es nur einmal sagen: Heute habe ich mir etwas Neues, etwas besonderes ausgedacht. Ich werde dich blind machen und dir die Möglichkeit nehmen Fragen zu stellen. Ich erwarte sofortigen Gehorsam von dir. Wenn ich dir eine Anweisung erteile,erwarte ich, daß du sie umgehend befolgst!“
Sina nickte nur zustimmend mit dem Kopf, denn er hatte ihr schmerzhaft beigebracht, daß sie im Spielzimmer zu schweigen hatte und nur auf direkte Fragen antworten durfte. Lars legte ihr die Augenmaske um und nahm die Spreizstange für die Arme zur Hand. Sorgsam achtete er darauf, daß Sinas Handgelenke richtig in den Manschetten lagen. Als beide Handgelenke positioniert waren, schob er die Spreizstange auf eine Breite von gut 1,20 Meter auseinander. Dann stellte er Sina unter den Flaschenzug und hakte die Spreizstange in die Kette ein, die von dem Balken herabhing. Er arretierte die Kette und Sina stand nun unter dem Balken mit dem Flaschenzug. Dann nahm er den Knebel zur Hand und legte ihr auch diesen an. Jetzt fixierte er den Flaschenzug so, daß die Kette straff gespannt war, Sina also mit durchgestreckten Armen da stand. Jetzt war Sina blind und stumm. Sie stand voller Erwartung unter dem Balken. Er begann sie leicht zu streicheln, erhöhte ihre Spannung durch gezielte Berührungen und ließ dann plötzlich von ihr ab.

Einen Augenblick herrschte Ruhe und dann hörte sie eine ihrer Lieblings-Cds erklingen. Sina war wie elektrisiert. Es war wie immer, wenn er eine Session begann. Sie reagierte auf jede Berührung, auf jedes Wort. Plötzlich hörte sie die Türklingel. Sie zuckte zusammen. Eine Tür öffnete sich und sie konnte hören wie Lars hereinkam und zu seinem Gast sagte: „Volker, begrüße meine Gespielin.“
„Hallo!“ hörte Sina voller Schrecken eine Stimme sagen.
„Sina, senke Deinen Kopf um einen Freund zu begrüßen!“
Sina zögerte einen Augenblick zu lange, weil sie noch verarbeiten mußte, daß Lars einen Fremden in ihr Spiel einbezog. Atemlose Stille lag über dem Raum und dann seine Stimme – kühl, überlegen und befehlend:
„So, das nennst du Gehorsam? Erst berührst du mich, ohne daß ich es dir gestattet habe und dann befolgst du nicht einmal meine Anweisung. Ich werde dir eine Lektion erteilen. Volker, du hast mir von Deinem Wunsch erzählt, einer Session beizuwohnen. Wie wäre es, wenn du nicht zuschaust, sondern es selbst probierst? Du wolltest doch endlich mal selbst toppen, oder?“
„Du meinst, ich soll………“
„Ja! Sina hat eine Bestrafung verdient und diese Übungsstunde wird somit zu deiner Übungsstunde. Doch eines will ich klarstellen: Ich werde die ganze Zeit anwesend sein und beobachten. Du darfst Sina berühren, aber beide Lippenpaare sind für dich tabu.“

Nach diesen Worten trat er hinter Sina und entfernte den Knebel. Er streichelte sanft einmal über ihre Wange und dann konnte sie ihn nicht mehr fühlen. Sina stand da wie versteinert, verstört. Er hatte sie ausgeliefert – einem für sie Fremden. Sie konnte hören, wie Lars dem Fremden die einzelnen Schlagwerkzeuge vorführte und dann die Truhe öffnete, in denen die Utensilien für eine intensive Session untergebracht waren. Sie spürte aber auch noch etwas anderes. LUST! Sie konnte nichts dagegen tun. Erregung breitete sich in ihr aus. Sie wollte stark sein, wollte für ihren Ungehorsam geradestehen. Wollte, daß Lars stolz auf sie war. Was konnte schon passieren? Schließlich paßte ihr Gebieter auf sie auf. Sie war in ihren Gedanken verloren und schreckte auf, als Fingerspitzen sanft begannen, über ihre Haut zu streicheln. Sie begannen am Hals und arbeiteten sich langsam bis zu ihrer Schambehaarung vor. Er hielt sich an die Anweisung, keines der Lippenpaare zu berühren. Alle anderen Hautpartien berührte er, streichelte sanft, versetzte ihre Haut in ein Glühen. Sie vergaß völlig, daß es nicht die Hände ihres Herrn waren, die diesen Tanz der Gefühle in ihr entfachten, sondern für sie fremde. Vor ihrem inneren Auge verfolgte sie den Weg der Fingerspitzen und genoß diese Berührungen. Sie war jetzt voll in diesem Spiel gefangen und bereit für das, was noch kommen würde.
„Volker, ich entsinne mich, daß Du eine Vorliebe für das Spiel mit den Kerzen hast – versuche es.“
Wenige Momente später liegt das Klicken eines Feuerzeuges im Raum und schließlich fallen erste heiße Tropfen auf Sinas Haut.
„Achte immer darauf, daß du weiße Kerzen benutzt. Farbige Kerzen bergen die Gefahr, daß du Deiner Partnerin Verletzungen zufügen könntest. Variiere die Höhe der Kerze, du wirst sehen, ihre Reaktionen sind dann sehr unterschiedlich. Achte vor allem auf diesen Umstand, wenn du die einzelnen Körperpartien mit Tropfen überziehst.“
Sina fühlte, genoß und hörte der Stimme ihres Gebieters zu. Sie genoß es wie ein Streicheln, seiner Stimme zu lauschen.
„Ich denke, es ist genug. Jetzt solltest du das Wachs wieder entfernen, Volker – und zwar mit Schlägen. Welche Schlagwerkzeuge kennst du, oder welche möchtest du ausprobieren?“
„Ich würde gern die Neunschwänzige probieren. Ich habe zu Hause auch eine und damit versucht umzugehen. Jetzt würde ich es gern in die Praxis umsetzen.“
„Okay, laß sehen, wie du sie hälst. Ja, und jetzt beginne mit ihrem Po. Ich will erst sehen, wie du schlägst. Laß es erst langsam angehen. Wärme Deine Partnerin und auch dich auf. Vor allem – beobachte sie – laß sie niemals auch nur eine Sekunde aus den Augen. Ich vertraue dir meine Gespielin an – beginne jetzt, ach ja, sie spricht mit den Händen. Schau dir ihre Hände an und du weißt, wie sie sich fühlt. Wenn es zu heftig wird, ballt sie ihre Hände, aber du wirst es schon sehen…….“
Die ersten Schläge trafen Sinas Körper, erst langsam, nicht zu fest. Aber mit jedem Schlag spürte sie, daß der Mann immer sicherer wurde. Er begann gezielter zu schlagen, sie spürte, wie sie in diesen Rausch verfiel, der sie immer umhüllte, wenn sie gepeitscht wurde. Es war eines der erregendsten Spiele, die sie kannte. Sie liebte und fürchtete sie. Sie konnte spüren, wie er die Körperpartien peitschte, die er vorher mit Wachs beträufelt hatte. Es entstand eine herrliche Geräuschkulisse. Im Hintergrund war immer noch die CD zu hören, begleitet von dem gleichmäßigen Klatschen der Neunschwänzigen, dem dumpfen Stöhnen von Sina und dem heftigen Atem von dem, der die Peitsche schwang. Die ganze Atmosphäre war aufgeheizt und Sina ließ sich fallen, fühlte nur noch und genoß. Wie aus weiter Ferne hörte sie, wie ihr Herr sagte:
„Es ist genug!“.
Sofort hörten die Schläge auf. Sie stand da, völlig erledigt, schweißüberzogen und glücklich. Ihr ganzer Körper glühte und der Schmerz der Schläge hallte noch in ihr nach. Einige Minuten war nur noch die leise verklingende Musik zu hören. Als die letzten Töne verhallten, spürte sie seine Hände an der Spreizstange. Er löste die Handgelenkmanschetten und massierte ihr sanft die Handgelenke. Dann entfernte er die Augenbinde.
„Die Erziehung ist beendet!“ schloß er die Session und küßte sie auf den Mund.
Als sich ihr Atem wieder beruhigt hatte, blickte sie sich erstaunt im Raum um. Sie war mit Lars allein. Er nahm sie in den Arm und flüsterte ihr zu: „Ich bin sehr stolz auf dich!“

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