Ein Traum wird wahr

Es war einer dieser Samstage,  sie hatte nichts vor, ihr Herr war nicht da und als er vor zwei Tagen  das Haus verließ, sagte er nicht, wann er zurückkehren würde.

Etwas lustlos beschloss sie, den Staubsauger zum Tanz zu bitten; er war alt und laut und so bemerkte sie erst später, dass auf dem Handy eine Nachricht war.

Eine Nachricht ihres Herrn! Knapp und deutlich wie immer: `Ich hole dich um 19 Uhr ab!’

Das hieß für sie nun Outfit und Style – wie sehr liebte sie es, sich für ihn hübsch zu machen, wie stolz war sie, wenn sie ihn begleiten durfte, zu seinen Füssen knien oder an seiner Seite stehen und seinem Blicken entnehmen, dass er ebenfalls stolz auf sein Eigentum war.

Ein Blick zur Uhr sagte ihr, dass sie noch knapp fünf Stunden Zeit hatte und so kuschelte sie sich noch mal  ins Bett, stellte den Wecker und schon kroch die kuschelige Wärme durch ihre Poren.

Im Traum war sie mit ihrem Herrn auf einer Party.

Es war ein großer  Saal mit wunderschönen, schweren Kerzenleuchtern, mit weichen Teppichen, die in den edelsten Farben schillerten, da waren dicke Mauern mit Ringen, Spiegel, riesige Kronleuchter an der Decke. Man hörte gedämpfte Stimmen und Lachen.

Von dem großen Saal gingen viele Türen ab in andere, kleinere Räume, nicht weniger edel und elegant ausgestattet. Mit ebenso bequemen und stilvollen Sofas und alten Möbeln, dass es fast schon einer Zeitreise glich. Sie war sich durchaus bewusst, welches Privileg sie als Sklavin genoss, sich hier aufhalten zu dürfen.

Da waren Herren mit ihren Subs und Ladys mit ihren Sklaven. Dicke Frauen in engen Lackkleidern und Männer, die in ihren ausgebeulten Lederhosen aussahen, als hätte man diese zu heiß gewaschen. Sie musste sich stellenweise schon das Grinsen verkneifen, vor allem, wenn Dom  mit einem Koffer voller Spielzeug ankam, mit einem Koffer in der Größe, den sie für einen einwöchigen Winterurlaub brauchte.

Dann waren da die Leisen, die beobachtend und leicht amüsiert dem Treiben zusahen. Man konnte stellenweise an ihren Blicken den Respekt und die Achtung sehen, die sie für andere Tops hatten, deren Sklavin besonders hübsch war oder durch besonders gute Erziehung auffiel und durch deren stolze Haltung. Beobachter, stille Zuschauer.

Und dann war da jener Personenkreis, der alleine dadurch auffiel, dass es keinerlei laute Kommandos gab, kein Gezische oder sogar Zerren an Ketten, die eine Sklavin auf die Knie zwang.

Nein, es waren kleine, unauffällige Gesten, Zeichen, Fingerzeige, sofern diese überhaupt nötig waren, denn die Sklaven, deren Herren, die in diesem Bereich der Party zusammen kamen, waren durchweg gut erzogen und wussten um das, was von ihnen verlangt und erwartet wurde.

Sie stand nahe bei ihrem Herrn, ihre Haltung war gerade, der Hals lang, die Arme auf dem Rücken gefasst, die Beine leicht geöffnet. Sie hatte den Rock der O an und ein silbern schimmerndes Oberteil ganz zart, seidig fließend und edel. Die Haare hatte sie hochgesteckt, aber nicht streng, sondern so, dass diese in weichen, sanften Wellen ihr Gesicht umspielten.

Sie schaute fasziniert dem Treiben zu  und erbat sich die Erlaubnis, herum flanieren zu dürfen, um sich alles einmal anzusehen.

Ihr Herr lächelte und gewährte ihr diese Freude und so spazierte sie durch die einzelnen Räumlichkeiten, schaute sich Kreuze und Käfige an. Sie lauschte dem Rohrstock, der die Luft zum Singen brachte, kurz bevor er das Gesäß des jungen Mannes traf. Oder aber dem Flehen des jungen Mädchens, das mit Tränen in den Augen um Gnade bittend seine Herrin ansah, was diese wiederum mit fiesem Grinsen und dem Tanz des Kameltreibers auf des Mädchens Brust quittierte.

Es war ein buntes Völkchen, das hier saß, stand oder kniete, um den verschiedenen Spielen beizuwohnen und sich an der einen oder anderen Situation lustvoll zu ergötzen.

Nachdem sie die fünf Räume angesehen hatte, beim Laufen tief in den Teppichen versunken war,  nachdem sie Tränen und Lust gehört hatte und von der Atmosphäre gefangen war, kehrte sie zu ihrem Herrn zurück, kniete nieder und küsste ihm aus Dankbarkeit die Hand.

Gerade als sie zu ihm aufblickte kam wie aus dem Nichts eine Lady auf sie zu, sah sie kurz an und wandte sich an ihren Herrn.

Er sah die Dame an, dann sie und dann sagte er: ‚Geh mit ihr!’.

Sie traute sich nicht einen Mucks von sich zu geben, nickte ihrem Herrn zu, erhob sich und sah der Frau in die Augen.

Es war die Lady, die vorhin den Körper des jungen Mädchens malträtiert hatte.

Der Blick der Frau war hart, streng, kalt, um nicht zu sagen eisig und von fast schon menschenverachtender Qualität.

Schauer liefen ihr über den Rücken und am liebsten hätte sie sich wieder vor ihren Herrn gekniet und ihn gebeten, nicht mit dieser Frau gehen zu müssen. Sie wusste aber, dass sie seinem Befehl ohne Verzögerung oder irgendeine Regung, ohne ein Wort, Folge zu leisten hatte.

Obwohl ihr vor Angst die Knie zitterten, folgte sie der Frau.

Ein kurzer Blick zurück zu ihrem Herrn, der ihr nachblickte, wurde von der Fremden mit einem Schlag mit einer Kurzgerte auf ihre Oberschenkel quittiert.

Erschrocken wirbelte sie herum und sah die Lady an.

Um sie beide herum wurde es still, sie standen einander gegenüber, vielleicht im Abstand von einem Meter und es war fast so, als hätte man das Gift in ihrer beider Augen sehen können, so abgrundtief war der Graben , die sich zwischen ihnen auftat.

Dann siegte ihr Verstand und sie senkte den Blick. Die Lady schnaubte vor Wut, ballte ihre Fäuste und fluchte leise vor sich hin.

Und genau das war der Moment, als sie begriff, das absolut Richtige getan zu haben.

Durch ihr Verhalten hatte sie die Domme vor allen degradiert, durch ihr demütiges Senken des Blickes, hatte sie ihre Klasse und ihren Stand gezeigt. Die Lady hatte  sich selbst deklassiert.

Die Umstehenden, die dieses kurze Schauspiel verfolgt hatten, drehten sich schmunzelnd weg, jedoch nicht ohne ihr einen wissenden und achtungsvollen Blick zu schenken.

Sie wagte kein Lächeln, verzog keine Miene, sondern folgte der sich entfernenden Frau in das Nebenzimmer.

Die Dame schaute sie an und bemerkte abfällig, dass sie keinerlei Manschetten trug oder ein Halsband, mit welchem sie zu fixieren sei.

Wieder schwieg sie, wissend, dass ihr Herr keine Fixierung brauchte. Sein Wort genügte und sie stand still; wissend um die hohe Kunst des freien Spiels, wie sie es nannte.

Wenn keine Kette sie hielt, wenn keine Manschette ihr noch den letzten Rest des Gefühls von ‚ich bin nicht nackt’ gab, dann, so wusste sie, war sie dem  Ziel, ihrem Herrn eine perfekte Sub zu werden, wieder ein Stückchen näher.

Die Fremde war nun so echauffiert, dass sie sie unter Missachtung jeden Stils und jeden Anstandes zum Bock schubste.

So langsam wuchs in ihr die Panik: Wo war ihr Herr?  Als sie, nun angstvoll, das Gesicht zur Seite wand, um ihn zu suchen, lachte dieses fiese Weib laut auf. ‚Na, Sklavin, nun ist es vorbei mit deinem Stolz und deinem Gehabe. Suchst deinen Herrn, aber der hat dich mir übergeben.’

Mit lautem Lachen trat sie hinter sie und befahl ihr, den Rock auseinander zu nehmen und sich mit gespreizten Beinen vornüber auf den Bock zu stützen.

Tief sog sie die Luft ein, den Kopf gesenkt, gerade im Begriff sich nach vorne zu beugen und sich mit dem Gedanken des Verliehen-Werdens abfindend, fühlte sie seine Aura. Dann stand er vor ihr, fasste ihr unter das Kinn, schaute liebevoll in ihre Augen und küsste sie sanft auf die ihm dargebotenen Lippen.

Sofort kniete sie vor ihm, unendlich dankbar, küsste sie seine Hand und legte, stumm weinend, ihr Gesicht in seine Hände, unfähig noch ein Wort zu sagen.

Sie brauchte auch nichts zu sagen, denn seine Augen glänzten vor Stolz und Achtung. vor ihr, seiner Dienerin.

Er zog sie hoch, schaute ihr lange in die Augen und ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel und dann überraschte er sie, als er sagte: ‚Zieh dich aus!’

Langsam entkleidete sie sich und obwohl der Raum voller Menschen war, angezogen von dem Schauspiel noch zu Beginn und einige, die dort nach dem letzen Spiel geblieben waren, nahm sie nichts mehr war außer ihrem Herrn.

Sie lächelte ihn liebe- und vertrauensvoll an, als er ihr bedeutete sich frei, mit den Händen hinter dem Kopf und die Beine gespreizt, in die Mitte des Raumes zu stellen.

Ein kurzes Raunen ging durch den Raum, danach war es wieder still  – man hätte die berühmte Stecknadel fallen hören können.

Er stand seitlich neben ihr, ganz dicht, streichelte sanft über den Rücken, glitt mit den Fingerspitzen über ihren Po und begann plötzlich sanft aber einem Trommelwirbel gleich das virtuose Spiel mit der kurzen Gerte.

Nicht, dass es wirklich schmerzte, es war die Überraschung, die sie kaum merklich zucken ließ. Dann ging er um sie herum und streichelte mal sanfter, mal härter, ihren ganzen Körper. Gerade als sie glühte, jeder Nerv bis zum Zerreißen gespannt war, ertönte ein schriller Ton!

Nein, das konnte nicht sein, nicht jetzt, bitte, nein!

Es half nichts, es war ihr Wecker, sie hatte alles nur geträumt!

Leicht benommen kletterte sie aus ihrem Bett und ging ins Bad.

Nun, die Zeit verging viel zu schnell und bis sie wirklich perfekt und fertig war, stand er auch schon vor der Tür. Voller Hingabe und Demut kniete sie nieder und begrüßte ihn, wie er es sie vor langer Zeit gelehrt hatte; es war ihr in Fleisch und Blut übergegangen. Das ging soweit, dass sie fast körperlichen Schmerz zu spüren glaubte, wenn sie ihn nicht so begrüßen konnte oder durfte.

Er begutachtete sie und sein wohlwollendes Nicken, bestätigte ihre Wahl der Kleidung und der Frisur. Sie griff nach ihrer Tasche, zog sich den Seidenschal um die Schultern und folgte ihm dann zum Auto.

Nein, sie fragte nicht, wohin er fuhr. Sein Wagen glitt in die hereinbrechende Dunkelheit und als die Lichter der Stadt hinter ihnen lagen und sie durch ein Waldstück kamen, sagte er leise: ‚Heute Abend werde ich Dir einen ganz besonderen Ort zeigen. Nicht jeder hat hier Zutritt, aber ich weiß, dass Du nun soweit bist, Dich auch im Chateau Bar-O-que angemessen und sicher zu bewegen.’

Er steuerte seinen Wagen durch ein großes Tor, welches sich direkt hinter ihnen wieder schloss. Nachdem sie ausgestiegen waren ging er voraus, die steinerne Treppe hinauf und als er sich umdrehte sah er, dass sie noch immer dort stand und das alte Gemäuer ansah.

Sie bemerkte, dass er wartete und beeilte sich, zu ihm zu kommen und schon wurde die Pforte geöffnet und sie sah einen  großen Saal, mit wunderschönen, schweren Kerzenleuchtern, mit weichen Teppichen, die in den edelsten Farben schillerten, da waren dicke Mauern mit Ringen, Spiegel und mit riesige Kronleuchter an der Decke

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